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Moon

9
Sci-Fi-Drama

Es ist wohl verständlich, dass sich der Astronaut Sam Bell (Sam Rockwell), nachdem er drei Jahre lang am Mond in nahezu kompletter Isolation gearbeitet hat, auf die Rückkehr zur Erde und zu seiner Familie freut. Umso schlimmer für ihn, als er erkennen muss, dass ihm diese Rückkehr streitig gemacht wird und sich seine geistige Verfassung zusehends verschlechtert. Diese Verschlechterung äußert sich vor allem darin, dass Sam Bell sich einen zweiten Sam Bell (natürlich ebenfalls von Sam Rockwell gespielt) einbildet, der ihm plötzlich Gesellschaft leistet. Dass es aber gar nicht, wie zuerst vermutet, an seinem labilen Geisteszustand liegt, sondern hinter der Anwesenheit seines Doppelgängers ein viel schlimmeres Geheimnis steckt, offenbart sich ihm (und auch dem anderen Sam Bell) erst in späterer Folge.

Moon ist das beeindruckende Spielfilmregiedebüt von Duncan Jones, der auch ausdrücklich darauf bestand bei der visuellen Gestaltung des Films auf Spezial Effekte zu verzichten und alles gänzlich mit Modellen zu drehen. Überraschenderweise muss man eingestehen, dass ihm dies vorzüglich gelingt, denn es fällt nicht auf, sondern wirkt genau so real wie die besten (und teuersten) Effekte. Aber viel wichtiger als das ist dem Regisseur die Geschichte, die Figuren und die beklemmende, extrem intensive Atmosphäre. In keiner Sekunde stehen die Effekte dieses Sci-Fi Films im Vordergrund. Jones ist stets die Psyche seines Helden und die realistische Atmosphäre wichtiger. In Sam Rockwell findet er zudem einen Schauspieler, der sich voll und ganz in die Rolle einbringt und seine wohl bisher beste Leistung abliefert. Und wer jetzt vielleicht denken mag, dass ein Film der am Mond spielt und eigentlich nur eine menschliche Hauptfigur hat (der Roboter Gerty, gesprochen von Kevin Spacey, ist die zweite wichtige Figur), langweilig ist, der irrt sich gewaltig.

Moon zaubert eine spannungsgeladene Geschichte auf die Leinwand, die zudem ein sehr schwieriges Thema anspricht. Zwar gelingt es dem Regiedebütanten nicht dem Grundton des Films bis zum Schluss treu zu bleiben, wodurch sich gerade gegen Ende hin einige Schwächen zeigen, doch trotzdem tut dies dem Gesamtwerk keinen Abbruch. Was man da zu sehen bekommt ist ohne Zweifel einer der unterhaltsamsten und zugleich intelligentesten Sci-Fi Filme seit langem, hinter dem sich sogar so ein aufgeblasenes Machwerk wie Inception verstecken kann.

Regie: Duncan Jones, Drehbuch: Duncan Jones & Nathan Parker, Darsteller: Sam Rockwell, Kevin Spacey, Dominique McElligott, Laufzeit: 97 Minuten, Filmstart: 1.10.2010