Frömmigkeit und Gottesfurcht sind in Robert Eggers subversivem Märchen über die teuflische Heimsuchung einer Familie keine Waffen gegen das Unheil. Sie sind dessen Ursprung.
Tagarchive: Drama
Ikea, Astrid Lindgren, Knäckebrot, Abba und Ingmar Bergman: erste Gedanken bei der Erwähnung von schwedischen Spezialitäten. Mit seinem Buchbestseller Låt den rätte komma in schuf der Autor John Ajvide Lindqvist einen weiteren erwähnenswerten Eintrag, der es sich eine Platz unter den genannten Errungenschaften verdient hätte.
Als sich das Luxusmodelabel Gucci Anfang der 90er Jahre in einer schweren wirtschaftlichen Krise befand und dem Bankrott nahe war, erwies sich das Anheuern eines gewissen Tom Ford als unerwarteter Glücksgriff.
Der Missbrauchsskandal, der die Öffentlichkeit erschüttert und das Bild von der katholischen Kirche nachhaltig beschädigt hat, nahm seinen Anfang in einer kleinen, im düsteren Souterrain gelegenen Nachrichtenredaktion in Boston. Das Ensembledrama Spotlight beleuchtet die Arbeit und das Engagement jener, die die Machenschaften der Kirche endlich in das Licht der Öffentlichkeit rückten.
Lav Diaz‘ kolossaler Historienwälzer spricht in einer Szene die enigmatische Dimension des Kinos an. Es sei wie eine greifbare Illusion, sagt einer der Charaktere, eine alternative Realität. In eine solche will der philippinische Regisseur mit seiner 8-stündigen Vergangenheitsbewältigung ziehen.
„Wir sind nicht die Charaktere, die wir sein wollen, wir sind die Charaktere, die wir sind.“ Die Worte des egomanische Autors Thomas Wolfe (Jude Law) zu seinem Verleger Maxwell Perkins (Colin Firth) passen ebenso gut auf die Figuren in Michael Grandages Kinodebüt Genius.
Harrison Ford spielt in Mosquito Coast einen verrückt-genialen Erfinder, der im zentral-amerikanischen Dschungel ein Stückchen Land kauft um dort sein Utopia zu errichten. Der lobenswerte Versuch eines einfacheren und ehrlicheren Lebens schlägt grausam fehl.
Inspiriert von den Tagebüchern des deutschen Anthropologen und Forschungsreisenden Theodor Koch-Grünberg und des amerikanischen Biologen Richard Evans Schultes erzählt der kolumbianische Filmemacher Ciro Guerra in Der Schamane und die Schlange ein bildgewaltiges Zivilisationsepos.
Son of Saul gilt als großer Favorit für den diesjährigen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Kein Wunder, die Academy mag Kriegsfilme und in Son of Saul geht es um den titelgebenden Saul, der in einem KZ beim „Sonderkommando“ arbeitet, was bedeutet, dass er die in Auschwitz ermordeten Juden beseitigen muss.
Schlafende Soldaten, die für vergangene Könige Kämpfen, Gottheiten, Gedankenleser und eine skurrile Lichttherapie – Cemetery of Splendor ist eine kühle Mischung aus sinnlosen Szenen und vergebenen Chancen, interessanter Thematik und nachwirkenden Momenten.
Dreizehn Jahre nach dem hochgelobten Russian Ark lädt Alexander Sokurow den Zuschauer erneut zu einem cineastischen Rundgang in eines der kunstreichsten und berühmtesten Museen ein. Der Louvre ist in den meisten Szenen des Film-Essays jedoch fast ausgestorben.
Das Rückgrat des Teufels (Originaltitel: El espinazo del diablo) wird vom Regissuer Guillermo del Toro gerne als „älterer Bruder“ von Pan’s Labyrinth bezeichnet und bildet mit letzterem so etwas wie eine geschwisterliche Gemeinschaft, sowohl was den Inhalt und die Thematik betrifft, als auch den Stil und die Atmosphäre.