Unendlichkeit
Unendlichkeit war der Debütroman von Alastair Reynolds und er hat gleich damit ein originelles, beeindruckendes Sci-Fi Epos geschaffen.
Sehnsucht nach Unendlichkeit
Im Jahr 2551 macht der Archäologe Dan Sylveste auf dem lebensfeindlichen Planeten Resurgam eine beeindruckende Entdeckung. Die ausgestorbenen heimischen Amarantin wurden vernichtet. Kurz bevor sie die bemannte Raumfahrt entwickelten. War es eine Katastrophe oder doch eine fremde, feindliche Intelligenz? Gleichzeitig versucht Volyova den Captain der “Sehnsucht nach Unendlichkeit” mit Hilfe von Dan Sylveste, den sie jedoch erstmal finden müssen, zu retten. Unterwegs heuert sie ein neues Crewmitglied an. Dabei ahnt sie nicht, dass Khouri selbst einen Auftrag hat. Sie ist in Wahrheit eine Auftragskillerin und soll Dan Sylveste töten. Die Lage spitzt sich zu, als die Cyborg-Crew der “Unendlichkeit” Sylveste auf Resurgam ausfindig macht und zu sich an Bord holt.
Mit Unendlichkeit ist Alastair Reynolds damals nicht nur ein beeindruckendes Debüt gelungen, sondern er hat damit (nicht nur vom Umfang) wahrlich ein episches Sci-Fi Abenteuer erschaffen. Die Welt bzw. das Universum, das er schildert, ist voller origineller und glaubwürdiger technischer Entwicklungen. Und obwohl es sich streng genommen um Hard Sci-Fi handelt, verfällt Reynolds nie in technische Details. Er streut die Entwicklungen und Infos ganz beiläufig in seine Erzählung ein. Das macht den Roman ungemein organisch und authentisch. Er mischt Cyberpunk und Biopunk und klassische Sci-Fi gekonnt zu einem großen Ganzen.
Das Problem mit den Toten war, dachte Triumvir Ilia Volyova, dass sie nicht wussten, wann sie den Mund zu halten hatten.
Zugegeben, knapp 1000 Seiten ist kein kleines Leseunterfangen, dennoch ist Unendlichkeit in keiner Sekunde langweilig. Reynolds bleibt durchgehend spannend. Selbst in den vielen ruhigen Momenten, wo er auf seine Figuren und ihre Geschichten eingeht, versteht er es, die Spannung und das Interesse konstant zu halten. Überhaupt sind die Protagonisten ungemein glaubwürdig und vielschichtig dargestellt. Der Roman kommt über große Teile nahezu ohne erkennbaren Antagonisten aus, da es die Figuren selbst und ihre Motivationen sind, die sich ohnehin immer wieder gegenseitig im Weg stehen. Unendlichkeit ist wahrlich ein Meisterwerk der Science-Fiction.
Unendlichkeit von Alastair Reynolds, 976 Seiten, erschienen im Heyne Verlag.