The Stillness of the Wind
Mit Erwartungen an Genre-Konventionen braucht man bei The Stillness of the Wind gar nicht erst anfangen. Es handelt sich um einen Ausschnitt aus dem Lebenszenit eines langen und erfüllten Daseins. In der Praxis sieht der Alltag so aus: Der Spieler kontrolliert eine alte Frau auf einem weit abgelegenen kleinen Bauernhof. Hier draußen ist der Trubel des pulsierenden Lebens längst weiter gezogen.
Übrig sind nur die letzten Reste einer längst erloschenen Existenz: Ein paar Hühner, ein paar Ziegen. Gerade mal genug um sich selbst zu versorgen. Und so bewegt man seinen trägen alten Körper durch das Bauern-Dasein, um noch einmal einen Morgen begrüßen zu dürfen. Das einzige Highlight ist ein Briefträger, der einmal am Tag am Haus vorbeizieht und Briefe hinterlässt, aus denen sich die Details über das ehemalige Familienleben schließen lassen.
Wie die zunehmenden Unzulänglichkeiten des hohen Alters gestaltet sich das Spielen: Träge, geruhsam, ereignislos. Nie hat man genug Kraft um alles an einem Tag zu erledigen, bei Sonnenuntergang ist man froh wenn man überhaupt noch irgendwie eine Suppe zusammenbrühen konnte.
Dabei bleibt dem Spieler jede Menge Zeit zum Reflektieren, für jedermann ist ein solch nüchternes Erlebnis sicher nicht. Das Spiel bietet einen faszinierenden Einblick in ein anderes Leben, man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass es nicht unbedingt ein positiver ist.
Plattform: Switch (Version getestet), PC, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 07.02.2019, Link zur Homepage