Mosquito-Coast-(c)-1986,-2006-Warner-Home-Video

Mosquito Coast

8
Drama

Harrison Ford spielt in Mosquito Coast einen verrückt-genialen Erfinder, der, frustriert und angewidert vom gegenwärtigen Amerika, im zentral-amerikanischen Dschungel ein Stückchen Land kauft. Gemeinsam mit seiner Familie und den Bewohnern seines Fleckchen Erde will er dort sein Utopia errichten. Wie könnte es anders sein, sein lobenswerter und im Gedanken wunderbarer Versuch eines besseren, weil einfacheren und ehrlicheren Lebens, schlägt grausam fehl.

Der australische Regisseur Peter Weir schuf, neben solch großartigen Filmen wie Picknick am Valentinstag, Witness – Der einzige Zeuge (ebenfalls mit Harrison Ford), Die Truman Show und Master and Commander, in den 80er Jahren, dieses kleine und oft übersehene Filmjuwel. Einmal mehr zeigt Peter Weir, dass er mit dem richtigen Stoff in Händen zu großem fähig ist und wohl zu den am meisten unterschätzten Filmemachern heutzutage zählt.

Leider gelang ihm mit Mosquito Coast nicht der große Wurf. Obwohl der Film überraschend gut ist, hat er dennoch einige kleine Fehler, die sich im Laufe des Films summieren und leicht störend auf das gesamte Filmerlebnis wirken. Dabei wurde das Drehbuch von niemand geringerem als Paul Schrader verfasst (Autor von Taxi Driver, Wie ein wilder Stier und Bringing out the Dead) und Harrison Ford liefert eine seiner eindringlichsten und besten Darstellungen seiner Karriere ab. Zusätzlich findet der Regisseur immer wieder tolle und imposante Bilder um den Film zu erzählen.

Obwohl mit Schrader ein eigentlicher Meister seines Fachs am Werk war, ist überraschenderweise gerade das Drehbuch die größte Schwäche von Mosquito Coast. Allen voran in der Schilderung der Mutter, gespielt von der sonst eigentlich großartigen Helen Mirren. Trotz ihrer durchaus guten Darstellung, bleibt ihre Figur den ganzen Film über blass und eindimensional. Es fehlt ihrer Figur an nachvollziehbarer und verständlicher Motivation, wodurch die Beweggründe für ihr Verhalten einfach nicht zu verstehen sind. Dadurch wirkt ihre Figur zum einen unnötig und zum anderen störend. Abgesehen davon gibt es durchaus noch den einen oder anderen Fehler, die dem Film zeitweise das Tempo rauben und für Durchhänger sorgen.

Mosquito Coast hat ohne Zweifel seine Schwächen, die eine Höchstwertung leider verhindern. Aber wegen seiner großartigen Atmosphäre, den überaus dichten Bildern und einer starken Thematik, bleibt der Film dennoch ein Highlight in der Filmografie der Beteiligten. Schon alleine wegen der herrlich wahnsinnigen Performance eines Harrison Ford, die sicherlich zu seinen besten Darstellungen gehört. Dieser Mann ist facettenreicher als man manchmal glauben mag.

Regie: Peter Weir, Drehbuch: Paul Schrader, Darsteller: Harrison Ford, Helen Mirren, River Phoenix, Conrad Roberts, Filmlänge: 117 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 10.04.2006




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