American Ultra
Regisseur Nima Nourizadeh zeigt mit American Ultra, dass es mehr braucht als zwei Hollywood-Stars, eine an sich witzige Idee und viel Kunstblut, um einen unterhaltsamen Film zu machen.
Mike Howell (Jesse Eisenberg) ist ein Looser wie er im Buche steht. Wenn er nicht gerade seine Schicht in einem äußerst wenig frequentierten Supermarkt abarbeitet, lungert er am liebsten bekifft auf seiner Couch herum. Das einzig Besondere in seinem Leben ist seine Freundin Phoebe (Kirsten Stewart), wobei Mike selbst nicht ganz verstehen kann, was eine gutaussehende junge Frau wie Phoebe überhaupt von einem Looser wie ihm will. Mike ist trotzdem eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben, bis eines Tages zwei Killer bei ihm auftauchen und ihn umbringen wollen. Bevor es jedoch dazu kommen kann, entdeckt Mike mysteriöse Nahkampffähigkeiten, die in ihm schlummern. Er entledigt sich der Killer letztendlich mit Hilfe einer Fertigsuppe und dem dazugehörigen Suppenlöffel. Diese neuen Fertigkeiten sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs der Geheimnisse, die Mike umgeben.
American Ultra versucht ein spannendes und vor allem witziges Actionabenteur zu sein, das durch seine vielen Plot-Twists und die überaus blutig inszenierten Actionszenen die Zuschauer in Atem hält. Leider gelingt genau das über weite Strecken des Films nicht. Dabei beginnt American Ultra durchaus vielversprechend. Nourizadeh setzt die Durchschnittlichkeit und Einfälltigkeit seiner beiden Hauptfiguren zu Beginn gut in Szene. Nichts deutet daraufhin, dass Mike ein „schlafender“ CIA-Agent, aus einem geheimen Programm sein könnte, das bereits vor Jahren aufgegeben wurde.
Mit der fortwährenden Aufdeckung von Mikes Geheimnissen, wird aber leider auch die Geschichte zunehmend uninteressanter. Auch der Versuch die Handlung mit schrägen Figuren, wie Mikes lateinamerikanischen Drogenhändler, der auf den Namen Rose hört, oder dem irrwitzigen Geisteskranken, der zu einem CIA-Killer ausgebildet wurde, Witz zu verleihen schlägt fehl. Nur selten wandern die Mundwinkel beim Anschauen von American Ultra ein wenig nach oben.
Mit wenig gehaltsamen Dialogen und einer Handlung, die mehr und mehr vorhersehbar und uninteressanter wird, bleiben schließlich nur mehr die äußerst blutig inszenierten Actionszenen, die für ein wenig Unterhaltung sorgen. Also hangelt man sich däumchendrehend von einer Kampfszene bis zur nächsten, bis man den Film schließlich und endlich bis zum großen Showdown überstanden hat. Dieser überrascht nämlich wieder mit einer durchaus originellen Inszenierung. Denn wer von uns wäre schon auf die Idee gekommen, dass ein stinknormaler Supermarkt voll gespickt ist mit den unterschiedlichsten Mordwerkzeugen. American Ultra hätte in den richtigen Händen ein witziges Actionabenteuer werden können, in dieser Version enttäuscht der Film aber leider auf fast allen Ebenen.
Regie: Nima Nourizadeh, Drehbuch: Max Landis, Darsteller: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Bill Pullman, Connie Britton, Topher Grace, Filmlänge: 96 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 25.02.2016, www.americanultra-film.de
