100 DVDs in 100 Wochen: Tanz der Vampire
Roman Polanski’s Tanz der Vampire ist die Nummer 49 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen. Der Film aus dem Jahr 1967 ist heute vor allem als Musical bekannt.
Die Geschichte rund um Professor Abronsius (Jack MacGowran) und seinem allzu gehorsamen und braven Schüler Alfred (Roman Polanski selbst) ist so turbulent wie komisch. Die beiden machen sich auf dem Weg in die Südkarpaten, viel künstlicher Schnee inklusive, um den legendären Vampir Graf Krolock (Ferdy Mayne) aufzuspüren und ihm schließlich den berühmten Pflock durchs Herz zu stoßen. Dass die beiden dabei in eine deftige Familienfeier hineingeraten und sich auch noch um die Rettung der schönen Wirtstochter Sarah (Sharon Tate) kümmern müssen, haben sie nicht erwartet. Und so beginnt ein ungleicher Kampf zwischen Lebenden und Untoten.
Ich muss zugeben, ich bin ein Tanz der Vampire-Fan. Beide Male war ich im Musical in Wien und bin jedes Mal begeistert aus dem Theater gegangen. Umso spannender fand ich die filmische Vorlage und ich muss sagen, mir hat das Musical besser gefallen. Obwohl der Film durchaus seine komischen Momente hat – allein Professor Abronsius friert zwei Mal regelrecht ein – so ist es doch vor allem die Musik, die das Musical für mich persönlich gehaltvoller macht. Nichtsdestotrotz ist es amüsant den beiden Lebenden dabei zuzuschauen wie sie versuchen gegen die höhere Macht anzukämpfen und letztendlich kläglich dabei scheitern.
Polanski hatte in den 60er Jahren den Vorteil, dass dem Publikum alles rund um die Blutsauger bekannt war, vom Knoblauch bis hin zum Pflock ins Herz. Martina Knoben weist in der Innenseite der DVD darauf hin, dass es hier nicht nur Bram Stokers Dracula war, der die Genregrenzen bereits ausformuliert hatte, sondern auch die britischen Hammer-Filme mit Christopher Lee. Neben der Jagd auf Graf Krolock geht es in Tanz der Vampire vor allem um eines: Sex. Sarah ist notorische Badewannenliebhaberin und schon allein aus diesem Umstand die meiste Zeit nackt, der Sohn des Grafen ist homosexuell und versucht, mehr oder weniger charmant, sein Glück beim jungfräulichen Alfred. Und auch die anderen Charaktere wie etwa der Wirthausbesitzer lassen keinen Zweifel daran, dass die Zeit der sexuellen Revolution seinen Beitrag zur Geschichte leistet.
Meine Empfehlung: Wer vom Musical begeistert war, kann sich gerne mal die 107 Minuten anschauen, allerdings ohne allzu Großes zu erwarten. Amüsant ist der Film allemal.
Das nächste Mal geht es weiter mit Gene Kelly’s und Stanley Donen’s Singin‘ in the Rain.