100 DVDs in 100 Wochen: Gangster in Key Largo
Gangster in Key Largo ist die Nummer 28 im Filmfeature 100 DVDs in 100 Wochen und stammt aus dem Jahr 1948 – ein wirklich alter Schinken also. Regisseur John Huston hat für seinen Film noir ein Versdrama von Maxwell Anderson als Vorlage herangezogen, in welchem ein Amerikaner im Spanischen Bürgerkrieg seinen Kameraden im Stich lässt und im Kampf gegen Gangster in Florida einen neue Chance erhält. Laut dem Innentext der DVD war allerdings klar, dass es sich im Jahr 1947 um den berüchtigten Senator McCarthy und seine Kommunistenjäger im Ausschuss für unamerikanische Umtriebe handelt. Verkörpert wird der Gangster Rocco übrigens von Edward G. Robinson, Ex-Offizier McCloud wird von keinem Geringeren als Humphrey Bogart gespielt.
Zum Inhalt: Vor der Küste Floridas liegt die namensgebende Insel Key Largo, welche durch ein gewaltiges Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten wird. Wie es das Schicksal will, sind in einem abgeschiedenen Hotel nicht nur der Hotelbesitzer, seine Familie und der Ex-Offizier McCloud gefangen, sondern auch der Gangster Johnny Rocco samt seiner Entourage. Es dauert natürlich nicht lange, bis sich die Lage zuspitzt und es zu einer Konfrontation zwischen Ex-Offizier und Gangsterboss kommt.
Obwohl Patrick Roth auf der Innenseite der DVD hin und weg von Gangster in Key Largo ist, kann ich seine helle Begeisterung nicht wirklich nachvollziehen. Mir ist schon klar – alter Film, lange Einstellungen, schwarz-weiß etc. – aber hey, spannend ist anders. Alfred Hitchcock hätte aus dem Stoff wohl etwas anderes gezaubert … Aber ehrlich: Ich hatte Mühen meine Augen offen zu halten. Obwohl die schauspielerische Leistung nicht schlecht ist und das Thema eigentlich bis zum Nerven-zerfetzen sein könnte, schafft John Huston nicht auf den Punkt zu kommen, und dafür hätte er eigentlich rund 97 Minuten Zeit. Daher meine Empfehlung: Humphrey Bogart hat schon in besseren Filmen mitgespielt, die man sich vielleicht vor Gangster in Key Largo anschauen sollte. Nächstes Mal geht es weiter mit Jim Jarmusch’s Night on Earth.