Out-of-Sight-©-1998-Universal-Studios-Entertainment(1)

100 DVDs in 100 Woche: Out of Sight

Unglaublich, aber mittlerweile bin ich bei Nummer 20 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen und dieses Mal erwartet mich Steven Soderbergh’s Out of Sight.

Noch bevor ich die DVD in den Player schiebe staune ich über die Besetzung des Filmes, also nicht jetzt wegen George Clooney, sondern wegen Jennifer Lopez. Ich habe sie noch ganz ganz dunkel in diversen halblustigen Komödien und Liebeskomödien im Kopf, okay, eigentlich nur aus diesem furchtbaren Film in dem sie eine Hochzeitsplanerin spielt, aber egal. Möglichst vorurteilsfrei versuche ich also Out of Sight aufzudrehen. Die Story: Jack Foley (George Clooney) ist ein wahrer Meisterbankräuber, allerdings geht auch bei ihm mal was schief. Und so landet einer der erfolgreichsten Bankräuber des Landes schließlich im Gefängnis. An dem Tag, als er es schafft aus dem Gefängnis auszubrechen verliebt er sich Hals über Kopf in Karen Sisco (Jennifer Lopez), die zu seinem Leidwesen Federal Marshall ist. Ob zwischen den beiden mehr als nur das Gesetz steht, das versuchen sie herauszufinden.

Im Gegensatz zu anderen Filmen der 90er Jahre ist Out of Sight fast blutleer und handzahm, was nicht heißen soll, dass nicht genügend Action enthalten ist. Schon der Beginn, nämlich der verpatzte Banküberfall, ist einfach herrlich amüsant. Jack schafft es in einer vollen Bank in aller Seelenruhe sich das Geld von der Kassiererin einpacken zu lassen (wohlgemerkt mit kleinem Flirt) und schließlich auch zum Auto. Das Problem – die Schüssel will einfach nicht anspringen. Meine Lehre daraus: Wenn man eine Bank ausrauben möchte, dann entweder den Motor laufen lassen oder sich zumindest vergewissern ob das Auto zuverlässig anspringt.

Out-of-Sight-©-1998-Universal-Studios-Entertainment(2)

Meine zweite Lehre aus dem Film: Amerika ist wirklich das Land der Waffenliebe. Wo sonst schenkt ein Daddy seiner Tochter eine Waffe zum Geburtstag? Und, in welchem Land freut sich eine Tochter so sehr darüber? Sehr seltsam anmutend, zumindest für mich, aber ich bin auch keine Waffenenthusiastin, wie man diese Menschengruppe auch liebevoll bezeichnet. Nur so zur Info: Also Jennifer Lopez bekommt die Waffe geschenkt und ist wahrlich entzückt. Mein drittes Fazit: Laufe niemals, also wirklich n i e m a l s mit einer scharfen Waffe eine Stiege rauf, das kann äußerst blutig enden. 

Nur damit ihr mich nicht falsch versteht: Ich finde Out of Sight großartig. George Clooney spielt wie man es gewohnt ist und auch Jennifer Lopez kommt wirklich gut rüber – keine Ahnung was bei diesem Wedding Planer-Film passiert ist. Außerdem ist es der erste Film wo Soderbergh seine Erzähltechnik verändert hat – die Chronologie wird aufgebrochen und somit wirken die Abläufe und die unterschiedlichen Sequenzen wie ein einziger Gedankenstrom. Ach und noch ein interessanter Fakt: Die gemeinsame Szene von Clooney und Lopez im Kofferraum ließ Soderbergh solange drehen, bis eine einzige durchgehende Szene entstand – im fertigen Film hat sie dann aber letztendlich doch ein paar Schnitte bekommen.

Hiermit komme ich also zu meiner Empfehlung: Wer Jennifer Lopez mal in einer qualitativ besseren Rolle als alle ihre anderen und außerdem gerne mal einen wirklich charmanten Bankräuberfilm sehen möchte, dem sei Out of Sight ruhigen Gewissens ans Herz gelegt. Außerdem kann man wirklich viel lernen …

Das nächste Mal geht es weiter mit Terminator 2 – Tag der Abrechnung.




Entdecke mehr von pressplay

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen