Garish-©-Julia-Grandegger

Garish live im WUK in Wien

„Ich könnte, ich wollte, ich will nicht verstehn – doch dafür, mein Herz ist der Spuk hier zu schön!“ Das ist der Satz, mit dem Sänger Thomas Jarmer am gestrigen Abend das Publikum zum „Ausdruckstanz“ auffordert.

Garish haben bei ihrem Konzert im Wiener WUK einen fulminanten Auftritt hingelegt – und damit wirklich alle Erwartungen weit übertroffen. Ausverkauft war die Spielstätte, auch wurde angekündigt, dass dies einer der Endpunkte einer großartigen Tournee werden sollte – und die sei auch sehr erfolgreich vonstatten gegangen. Von der ersten Sekunde weg – ein Dank gilt hier auch den hervorragenden Tontechnikern des Hauses – haben Garish die Gründe präsentiert, wieso sie gemeinsam mit Ja, Panik die momentan wohl am meisten gelobten österreichischen Musikexporte darstellen.

Ein hinreißendes Klavier, eine Gruppe, die einfach auf sich eingespielt ist – da lacht das musikliebhabende Herz, denn diese Burschen wissen, wie man ein gutes Set spielt. Live ist Garish nämlich noch einmal eine Nummer intensiver: Die angenehme wie bahnbrechende Stimme von …. kriecht einem so tief unter die Haut, dass sie Stunden später noch dort zu sitzen scheint. Abgesehen von einem perfekt ausgeklügelten Zusammenspiel ist auch die instrumentale Besetzung hervorragend – und wird noch gespickt von Gitarren-Soli akustischer Art sowie großen Trommeln, die dann mit einer Leidenschaft gepeitscht werden, die ihresgleichen sucht.

Akustik ist bei Garish ohnehin ein unumgängliches Schlagwort: immer wieder wird der Stecker gezogen, auf einmal stehen dann alle Bandmitglieder auf einmal im Halbkreis da, nur die Ziehharmonika darf auch noch leiste mitmachen und es ergibt sich ein entzückend-stimmiges Gesamtbild, wie es schöner nicht sein könnte.

Das Publikum war hin und weg, anders kann man es überhaupt nicht ausdrücken. Die Applaus-und Gejohlsalven nach jedem einzelnen Stück sind mit nicht Vielem, das zuvor in diesen Räumlichkeiten stattgefunden hat, zu vergleichen. Dazu muss natürlich gesagt werden, dass reichlich burgenländische Unterstützung angereist ist, um ihren ganzen Stolz auf die Band zu schütten. Die erste Zugabe ist ja eine klassische und deshalb nicht weiter erwähnenswerte Sache. Dass es dann noch eine zweite gab, die zwei Stücke enthielt, schon. Aber noch wichtiger: Garish haben es sich – wieder aufgrund des tosenden Publikums, das die Band auf keinen Fall wollte schwinden sehen – nicht nehmen lassen, auch noch ein drittes Mal nach eigentlichem Beenden der Show zurück auf die Bühne zu kommen, um dann ihre brilliante Version von Junge Römer zum besten zu geben. Und glücklich hat dann das Publikum den Saal geräumt – bestätigt darin, eines der Konzerthighlights des Jahres miterlebt zu haben.




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