Dead Nation: Apocalypse Edition
Zombies sind derzeit schwer en vogue, kaum ein Spiel kommt heutezutage noch ohne die schwerfälligen Menschenfleisch-Connaisseure aus. So erfreute sich der beliebte Gegnertypus etwa zuletzt in Red Dead Redemption, Left 4 Dead oder Dead Rising 2 ernormer Beliebtheit, obwohl ein gewisser Sättigungseffekt doch langsam spürbar wird. (Update: PS4 Version getestet)
Mit Dead Nation erscheint ein weiteres Zombiegemetzel, diesmal von den Machern des erfolgreichen Super Stardust HD und exklusiv im Playstation-Netzwerk. Die Entwicklerschmiede Housemarque konnte mit dem gameplaytechnisch simplen, aber ungemein herausfordernden Weltraumshooter Super Stardust HD mehr als überzeugen, wenig verwunderlich erscheint deshalb die Tatsache, das jenes Erfolgrezept kaum verändert wurde. Der Spieler übernimmt die Kontrolle eines schwer bewaffneten Einzelkämpfers (statt Raumschiffs) und ballert sich in insgesamt 10 unterschiedliche Levels (statt Planeten) durch die bunt zusammengewürfelte, immer größer werdende und von allen Seiten anstürmende Zombieschar (anstatt Aliens, Felsenformationen und feindliche Jäger).
Dank der sehr gut implementierten Havok-Engine sieht Dead Nation, auch wenn es sich „nur“ um einen klassischen Top-Down-Shooter handelt (d.h. die Kamera befindet sich in einer angeschrägten Vogelperspektive a la Baldurs Gate oder Diablo), schlicht hervorragend aus: sowohl die Gegner als auch die Umgebung wurde liebvoll in Szene gesetzt, Wettereffekte wie Regen, Nebel oder einfach nur stockdunkle Dünsternis verwöhnen dabei das Spielerauge. Die von den Untoten verwüstet Stadt ist zudem vollgestopft mit herumliegenden Unrat, flackernden Lichtern und stehengelassenen Überbleibseln einer untergegangenen Zivilsation. Dank der herausragenden Lichteffekte vermag sich beim richtigen Wohnzimmersetting (dunkel!) aufgrund dessen tatsächlich Nervenkitzel einzustellen.
Die überschaubare, aber abwechslungsreiche Anzahl an Waffen – vom klassischen Maschinengewehr für große Gegnermassen bis zur rotiernde Klingen verschießen „Blade-Cannon“ – lädt zum taktischen Gebrauch ein, denn die Dead Nation-Zombies sind sowohl schnell als auch in ihrer Anzahl überwältigend. Ein Multiplikator ergänzt das Gameplay-Element um eine wichtige Nuance: Je mehr Gegner in einem bestimmten Zeitraum erledigt werden, desto höher die Punktezahl resp. die verdiente Geldsumme zum (überlebenswichtigen) Upgraden der Waffen.
Für den Onlinemodus haben sich die Entwickler etwas besonderes überlegt: Statt einfach nur ein einfaches Leaderboard zu erstellen, wurde ein Wettkampf der Nationen eingerichtet, d.h. das jedes Land, welches Dead Nation im PSN-Store anbietet, automatisch „infiziert“ wurde und demnach mithilfe der dortigen Spieler befriedet werden muss. In der Praxis werden dabei die gesammelten Punkte aller Dead Nation-Besitzer des Landes zusammengerechnet – zum Zeitpunkt der Kritik befindet sich Österreich übrigens auf dem guten 14. Platz (von 56). Der Kooperative-Modus ist sowohl On- als auch Offline durchaus empfehlenswert, auch wenn Kleinigkeiten wie etwa die umständliche Spielerstellung oder der zusätzliche Verlust der Übersichtlichkeit bei Verletzungen (Bildschirm färbt sich rot) stören.
Update zur PS4-Version – Die Dead Nation: Apocalypse Edition
Nach über drei Jahren seit dem Release für die PS3 findet Dead Nation jetzt auch seinen Weg auf Sonys Next-Gen Konsole. Welche Neuerungen und Verbesserungen bringt die neueste Version des shoot ‚em up mit sich?
Die Apocalypse Edition enthält die The Road to Devastation-Expansion, die zwei weitere Spielmodi beinhaltet: Arcade und Endless. Eine komplett neuer Modus stellt der Challenge-Modus dar. Dieser erlaubt es dem Spieler, seinen Highscore zu einem Freund zu schicken, der wiederum versucht, diesen zu überbieten. Falls die Bekannten des Spielers keine große Herausforderung darstellen, kann alternativ eine beliebige Challenge aus dem Leaderboard angenommen werden. Darüber hinaus wird es dem Spieler nun – dank Broadcast+ Modus – ermöglicht, sein Spiel zu streamen, Zuschauer können sich dann interaktiv daran teilnehmen, indem sie per Abstimmung die Schwierigkeit des Spieles – etwa durch vermehrtes Spawnen von Gegnern – beeinflussen.
Neben der neuen Spielmodi bietet die Apocalypse Edition eine verbesserte Steuerung, die einen schnelleren Zugriff auf wichtige Items erlaubt. Auch grafisch hat das Spiel – mit der Unterstützung von 1080p, verbesserten Texturen und Effekten – eine kleine Verbesserung erfahren.
Einige Next-Gen Merkmale:
• The Road to Devastation-Expansion enthalten
• Zwei komplett neue Spielmodi
• Unterstützung von 1080p
• Verbesserte Steuerung ermöglicht schnelleren Zugriff auf wichtige Items
Unser Fazit:
Wie schon bei den letzten Next-Gen Ports gilt auch hier: Wer noch kein Besitzer von Dead Nation ist, diesen Umstand aber ändern will, ist mit der PS4-Version am besten aufgehoben. Fraglich ist jedoch, ob die zwei neuen Spielmodi und eine leicht verbesserte Steuerung Grund genug für einen erneuten Kauf sind. (Anna Pigl)
Plattform: PS3 (PSN Version getestet), PS4 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 18,
Spieler: 1-2 (coop, online), Erscheinungsdatum: 01.12.2010 (PS3), 05.03.2014 (PS4)