Sonic Lost World
Über die Jahre hat Segas Maskottchen viel mitgemacht: Von hoffnungsvollen Ansätzen bis zu desaströsen Cash-Ins war das ganze Spektrum in den diversen Sonic-Sequels vertreten.
Fans des schnellen Plattforming-Gameplays wissen also nie so recht ob sie einem neuen Release entgegenfiebern sollen oder nicht. Dieser Tage hat Sega einen Exklusivdeal mit Nintendo, der drei Titel umfasst. Der Erste aus diesem Deal war das Wii-exklusive Sonic Colors, welches trotz der unausgewogenen Spiele-Engine mit launigem Design für Kurzweil sorgen konnte. Der zweite Titel erscheint nun auf der Wii U, welche eine Portion Exklusivität gut gebrauchen kann.
Sonic Lost World ist im Grunde eine Adaption der Super Mario Galaxy–Formel. Der pfeilschnelle Igel rast quer über abstrakte Planetoiden, die von allen Seiten belaufen werden können. Das sorgt für abwechslungsreiche Leveldesigns, welches weit mehr an alte Tage erinnern als die sonst üblichen Stadtszenerien.
Die Cartoon-artige Handlung wird in regelmäßigen Abständen durch Zwischensequenzen erzählt, die für Sonic-Verhältnisse erstaunlich wenig (!) Fremdschämen auslösen – wohl eine Verbesserung. Grafisch hatte Sonic allerdings auf andere HD-Konsolen schon mehr zu bieten.
Auffällig ist vor allem, dass Sega endlich mit dem 3D-Gameplay aufgeräumt hat. Da gibt es keine fünf verschiedenen Kontroll-Modi mehr – alle Passagen funktionieren auf die selbe Weise und es kommt deutlich weniger zu Frustration. Frei nach Mario gibt es nun einen Speed-Button, mit dem der Igel beschleunigt laufen kann, wodurch Präzision zurückgewonnen wird, welche ja schon seit Sonics erstem Ausflug in eine dreidimensionale Welt verschwunden war.
Enttäuschend sind im Gegenzug die 2D-Sektionen, die eigentlich nur vom Kern des Spiels ablenken und das Spiel nicht wirklich bereichern. Die aus Sonic Colors bekannten Spezialfähigkeiten haben zwar ebenfalls einen Auftritt, irritieren den Spieler aber mit nervigen Wii U-Pad Kontrollen.
Als Neustart macht Sonic Lost World auf der Wii U keine schlechte Figur. Vor allem in den frühen Levels fließen alle Neuerungen nahtlos ineinander und das Leveldesign macht tatsächlich Spaß. Im Laufe des Spiels verliert der frische Anstrich zwar etwas an Glanz, grobe Patzer wie man sie aus der jüngeren Vergangenheit des Igels kennt sucht man allerdings vergeblich.
Plattform: Wii U (Version getestet), 3DS, Spieler: 1-4 ( Koop, Kompetitiv), Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 18.10.2013, Link zur Homepage
