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Frequency Festival 2013: Die erste Nacht im Nightpark

Nachdem das ausverkaufte FM4-Frequency gestern seine Bühnen, Floors & Areas für das alljährliche Festival-Publikum auf Vollkraft gedreht hat und sich im Daypark der 1. Konzerttag dem Ende zuneigt, geht es im Nightpark weiter. Und zwar bis in die frühen Morgenstunden…

Über das Festival an sich wird natürlich fleißig berichtet, mitgefilmt und interviewt. Allerdings dreht es sich in den meisten Berichten um die Konzerte auf dem Daypark, während der Nightpark nur ganz leicht am Rande in Form von flüchtigen Erwähnungen mit schwimmt. Was also schreiben, über den „dunklen“ Part des Festivals, der auf den ersten Blick wie ein billiger Nebenschauplatz oder eine verkleinerte Version des Urban Art Forms wirkt? Auch wenn es nicht Hauptaugenmerk des Festivals ist, so bietet der etwas abgelegene Nightpark mit seinen 3 Floors nicht nur Elektro-Fans die Möglichkeit die Party-Zeit auf dem Festival um einige Stunden zu verlängern. Denn neben dem Urban Art Forms Floor und dem Red Bull Container Bash findet sich dort auch der Party-Floor des gesamten Fm4-Frequency Festivals.

Kurz bevor auf dem Hauptgelände Tenacious D und Flogging Molly als Headliner des Donnerstags ihr Set beenden, geht es mit dem Shuttle Bus, der die geballten Ladungen von Festivalgästen von einem Ende des Festivals an das andere bringt, in den Night Park. Alex Metric legt bereits auf dem UAF Floor auf und bildet eine geeignete Brücke zu Indie & Alternative. Denn der eine oder andere Indie-Track ist in seinen Händen zu einem Remix mutiert. Nebenbei kommt auch noch seine Arbeit als Produzent für die Infadels dazu. Auch wenn das Publikum zu diesem Zeitpunkt milde ausgedrückt noch etwas gering erscheint, wird hier bereits ein klarer Kontrapunkt gegenüber dem Daypark spürbar. In den 3 Fabrikshallen herrscht eine komplett andere Atmosphäre als auf dem Daypark, die geradezu prädestiniert für Acts aus den Bereichen Elektro, House, Dub, etc. erscheint.

Beim Red Bull Container Bash legt indessen das Berliner-Duo Lexy & K-Paul auf. Auch wenn die beiden ihre Arbeit und sich selbst als „offen für alle Richtungen“ bezeichnen, wandert ihr Set doch sehr stark in eine Dancehall-Richtung. Denn auch wenn man im elektronischen Bereich versucht mehrere Musikrichtungen zu verbinden, so überlagern zumindest in ihrem Fall die im Vordergrund liegenden Beats und Dancehall-Passagen jeden anderen musikalischen Einfluss. Der eine oder andere erinnert sich dabei vielleicht an das Projekt „Die rote Rakete“, bei dem das Duo mit anderen Kollegen in eine popartige Elektronik vorgedrungen ist. Nichtsdestotrotz wärmen sie den Container für den nachfolgenden Act Tiga auf, der sich aus dem Dancehall entfernt und sich in Richtung Elektro und House bewegt. Mit seinem Sunglasses at Night-Remix macht der DJ & Produzent die Clubs bereits seit 2001 unsicher. Die Hallen sind mittlerweile doch recht gefüllt und die etlichen Festivalbesucher haben nun doch den Weg vom Daypark in den Nightpark gefunden.

Auf dem UAF Floor legt indessen Sub Focus ein Set hin, das in Richtung Drum-and-Bass wandert und den typischen Druck aus den Boxen in das Publikum bläst. An diesem Punkt des Abends sind die Aktivitäten des Dayparks mittlerweile komplett vergessen und man findet sich anstelle des FM4-Frequency letztendlich auf dem Urban Art Forms Festival wieder. Für diejenigen, denen dieser Wandel zu abrupt erscheint, gibt es aber noch den Party-Floor auf dem DJ-Elk in dieser Nacht die üblichen Hits aus Alternative, Indie und Rock serviert, und damit das letzte  bisschen vom Daypark hinüber in den Nightpark rettet. Zurück auf dem UAF Floor folgt mit Zed’s Dead ein weitere House und Drum-and-Bass Act, der aber gleichzeitig auch Dub und etwas Hip-Hop mit einfließen lässt. Zerfahrene Sound’s und a-rhythmische Beats markieren den Stil, der in manchen Momenten vielleicht sogar eine kleine Verwandtschaft zu Skrillex aufweist.

Am Ende der Nacht und gleichzeitig mit Anbruch des zweiten Festival-Tages sind die Kräfte von vielen dann doch eher am Ende und die eine oder der andere schläft neben dröhnender Drum-and-Bass Musik wie ein Baby im Hof des Nightparks. Die kommenden Elektronik-Acts der folgenden zwei Tage bieten jedenfalls noch unzählige Möglichkeiten, um auszutesten ob es der Nightpark schafft, die schwere Bürde des Dayparks volley zu nehmen oder letztendlich doch nur als Auffangbecken für die Kinder der Nacht dient, die gegen Ende hin auf dem Boden des Hofes einschlafen. Doch bei der vielversprechenden Liste der noch folgenden Acts könnte zweiteres vielleicht doch noch ausbleiben. Man schließt mit der Frage und der Antwort: Whose chopper is this? – It’s Zed’s. – Whos Zed? – Zed’s dead, baby. Zed’s dead.




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