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Adam Green & Binki Shapiro – Adam Green & Binki Shapiro

5
Indie

Mit minimalistischer Attitüde wollen der Antiheld der Folk – und Indieszene Adam Green und die liebliche Binki Shapiro, die schon mit Beck gemeinsame Sache gemacht hat und ebenso als Sängerin bei Little Joy vorne dabei war, ihr Album vorstellen: Das braucht keinen Namen, es heißt einfach nach den beiden Protagonisten…

Was hat Adam Green an sich, dass er aber auch immer wieder Liedchen trällert, bei denen man – den Text oftmals beiseitegelassen – glauben könnte, solch beschwingt-freundlicher 60er-Jahre Charme von nebenan kann ja wohl niemandem ein Dorn im Auge sein. Auch sich selbst nicht. Und doch hat er mit seinen 32 Jahren schon die vollständige Palette von dem, was man einem Rockstar-Leben zuschreiben dürfte, durchlebt – und lebt immer noch (die heiße 27 ist an ihm vorübergezogen). Da hat er schnell einmal ein Buch geschrieben, dem sich sogar der Suhrkamp-Verlag angenommen hat, hat geliebt, geheiratet und sich wieder scheiden lassen, hat einen kurzen Film gedreht (mit dem Iphone, was sonst) und lässt sich dabei immer wieder im Drogensumpf beobachten. Auch beim ein – oder andren Auftritt lässt er gerne einmal den harten Schock-Rocker heraushängen, zugedröhnt von diesem oder jenem zappelt er auf die Bühne, böse kann man da aber trotzdem nicht sein.

Eben, denn gerade dann, wenn man glaubt, auch ein Phänomen wie Adam Green wird im Sumpf der ewigen Rock-Legenden versinken, taucht er wieder auf und voilà – hat dabei diesmal Binki Shapiro im Gepäck. Die scheint ihn auch im Griff zu haben: ihre einfache, schöne Stimme steht der seinen als angenehmer Counterpart gegenüber. Das Konzept wirkt ja schon beinahe kitschig: Paar sind die beiden keines – das wäre dann wohl auch zu dick aufgetragen – doch der abwechselnde Singsang, der wie ein verliebter Schlagabtausch klingt, wird so manch zynische Zunge verächtlich schnalzen lassen. Drei von den zehn Tracks auf diesem wirklich kurz und knapp gehaltenen Album (eine gute halbe Stunde lässt sich der Radio Zeit, dann ist er aber am Ende der CD angelangt) werden also im Duett eingesungen, drei (Don’t ask for more, Casanova und Don’t you want me to) darf Miss Shapiro ganz alleine zum Besten geben.

Das Album präsentiert sich als eine sympathische Mischung aus zwei interessanten Künstlern, die musikalisch wie stimmlich einiges zu bieten haben. Man wird aber irgendwie das Gefühl nicht los, dass die geplante Masche nicht ganz aufgeht. Wenn man da an andere Duette denkt (ja! Scarlett Johansson und Pete Yorn!), müsste dieses hier schon noch einiges an Elan zulegen. Schließlich lassen einen diese zehn charmanten Lieder zwar nicht enttäuscht, aber mit einem doch etwas hohlen Gefühl zurück. Immerhin, wir wissen, Adam, du kannst das besser.

Adam Green & Binki Shapiro – Adam Green & Binki Shapiro, Concord/Universal, www.adamandbinki.com




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