Fallblox-©-2012-Nintendo

Fallblox

Mit Pullblox gelang es Nintendo Ende 2011, den hauseigenen eShop mit einem modernen Klassiker zu bestücken.

Von Kritikern heiß geliebt, erinnert das Spiel unverkennbar an eine Zeit, in der Puzzle-Spiele im Stil von Solomon’s Key oder Sokoban ganz natürlich die Release-Listen diverser Handhelds bevölkerten. Gute Nachrichten also, dass kürzlich ein Sequel dazu gestoßen ist. Fallblox ist aber schon dem Titel nach ein wenig mehr als eine schlichte Erweiterung mit neuen Levels. Weiterentwickelte Mechaniken und Gimmicks öffnen den Horizont des Spiels so weit, dass grundlegend neue Problemstellungen auf den Spieler zukommen.

Dabei ist die Idee recht einfach erklärt. Ein Level besteht aus einer Reihe aufgetürmter Blöcke. Diese müssen geschoben und gezogen werden, damit sie nach unten fallen und Treppen entstehen über die der kleine Sumoringer Mallo an die Spitze klettern kann. Neuerdings beinhaltet das auch das seitliche Verschieben, was die Bandbreite der Aufgaben im wahrsten Sinne des Wortes um eine Dimension erweitert. Neue Spezialblöcke, wie zum Beispiel „Wolkenblöcke“, die der Schwerkraft widerstehen, runden den Spielablauf weiter ab. Das Erforschen des dreidimensionalen Raumes ist das Um und Auf der Denkaufgaben, aber dank einer völlig unkomplizierten Design-Philosophie ist der Spieler nicht unbedingt auf seine Vorstellungskraft angewiesen: Es darf ausführlich experimentiert werden, denn das Spiel straft weder Versagen, noch belohnt es Effizienz. Stellt sich ein Zug als Fehlschlag heraus, wird einfach um ein paar Sekunden zurückgespult – Frustration ist bei Fallblox dankenswerterweise ein Fremdwort.

Im Grunde handelt es sich wie bei allen guten Puzzle-Ideen um ein System, das unendlich komplexe Puzzle-Aufgaben ermöglicht. Die wahre Kunstfertigkeit des Titels liegt in den perfekt gemachten Puzzle-Aufgaben, die die erschlagende Vielfalt der Aufgabenstellung auf großartige Weise in kleine Happen portioniert und den Spieler so Schritt für Schritt an die vielfältigen Möglichkeiten heranführt. So gehen jeder wahren Kopfnuss vielfache Erfolgserlebnisse voraus und Fallblox bleibt, wie bei den besten Vertretern des Genres, ohne Durchhänger unterhaltsam.

Die 100 Levels sind zwar von Anfang an äußerst fordernd, werden aber mit einfacheren Übungs-Levels ergänzt, die den Umfang nochmal verdoppeln und dafür sorgen, dass auch neue Spieler einen sanften Einstieg finden. Sollte das aber noch immer nicht genug sein, setzt Fallblox noch eins drauf: Ein umfangreicher Level-Editor erlaubt es, eigene Levels zu erstellen und per QR-Code zu verteilen. So finden sich im Internet bereits eine Vielzahl neuer Denkaufgaben und der Titel erhält eine Langlebigkeit, die man von einem kleinen Download-Titel eigentlich nicht erwarten kann. Zusammen mit der stilsicheren Präsentation und der Tatsache, dass der 3D-Effekt das Spielgeschehen merklich bereichert, ist Fallblox ein Paket, dem nur schwer zu widerstehen ist. Für 3DS-Besitzer ist der Titel beinahe ein Pflichtkauf, nur absolute Puzzle-Muffel können dem Charme unter Umständen widerstehen.

Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 22.11.12, crashmo.nintendo.com




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