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Ralph reichts

7
Komödie

Was machen Videospiel-Figuren in ihrer Freizeit? Haben sie überhaupt eine und verfügen sie über einen freien Willen? Rund um dieses Thema spinnt sich die Handlung von Walt Disney’s neuem Animationsfilm Ralph reichts

Ralph hat endgültig die Nase voll. Seit den 80er Jahren ist er der Bösewicht in dem sehr einfachen 8-Bit-Game Fix it Felix Junior. Ralph ist dafür zuständig das Haus der Bewohner von Niceland zu zerstören – nur damit Felix Junior seine Heldentaten vollbringen kann und alles wieder repariert. Dafür wird er mit einer goldenen Medaille belohnt und Ralph ist immer wieder der große Verlierer. Aufgrund seiner Aufgabe gehört Ralph selbstverständlich nicht zu den beliebtesten Bewohnern in Niceland und so beschließt er seine Rolle einmal zu verlassen, um auch eine Medaille zu gewinnen und auf der Beliebtheitsskala ein wenig hinaufzurutschen.

Es gelingt Ralph beim neuesten Ego-Shooter Hero’s Duty zu landen. In dieser hypermodernen Welt kämpft normalerweise Sergeant Calhoun gegen Cy-Bugs, doch Ralph schafft es tatsächlich selbst eine Medaille zu gewinnen. Mit dieser möchte er nun zurück, um den Bewohnern von Niceland zu beweisen, dass er auch einmal der Gute sein kann. Doch bevor er überhaupt zurückkehren kann, gelangt er irrtümlicherweise in die zuckersüße Welt des 90er Autorennspiels Sugar Rush und muss sich nicht nur mit der ruppigen Vanellope von Schweetz und dem irren König von Sugar Rush auseinandersetzen, auch die Spielewelt ist durch die Cy-Bugs in Gefahr. Die Frage die sich Ralph stellen muss ist, ob man auch als Böser einmal der Gute sein kann, oder ob man in seiner Rolle gefangen ist?

Ralph reichts ist ein gut gelungener Disney Animationsfilm, der sicherlich nicht nur die Kleinsten anspricht. Die Story ist zwar denkbar einfach, großartige Überraschungen kann man sich also nicht erwarten. Der Kampf zwischen Gut und Böse geht bei Disney zwar immer gleich aus, allerdings ist durch den sympathischen Ralph eine Figur gegeben, die es verdient nicht sofort in eine Schublade gesteckt zu werden. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht, die freche Vanellope von Schweetz etwa, ist das typische nervige Mädel, dass zwar auf dem richtigen Weg ist, sich aber nicht allzu sehr um gute Manieren kümmert. Auch die toughe Sergeant Calhoun und der liebenswürde Felix Junior sind ein lustiger Gegensatz zueinander. Einen absoluten Pluspunkt bekommt der Film für seine detailreichen Animationen.

Die verschiedenen Spiele sind grafisch adäquat dargestellt, vor allem die zuckersüße Welt von Sugar Rush, in welcher der Hauptteil von Ralph reichts spielt, ist mit zahlreichen Details und witzigen Ideen (ein Vulkan aus Cola light und Mentos) gespickt. Doch nicht nur die Spiele, sondern auch die Story rundherum, birgt einige lustige Szenen – etwa die Selbsthilfegruppe der Bösewichte, in denen man bekannten Gesichtern wie etwa Bowser, oder auch den Gegner von Pacman, begegnet. Egal ob man also noch frisch in der Spielewelt ist, oder schon ein alter Hase und mit den ersten Konsolen die auf dem Markt waren gespielt hat – Ralph reichts ist eine lustige Hommage an die Welt der Games, in der sicherlich jeder etwas für sich entdecken kann. Wenn man sich keine großartigen Überraschungen erwartet und sich einfach wieder mal im Kino unterhalten lassen will, für den ist Ralph reichts ganz bestimmt das Richtige.

Regie: Rich Moore, Drehbuch: Jennifer Lee, Phil Johnston, Darsteller (Stimmen Original): John C. Reilly, Jack McBrayer, Jane Lynch, Sarah Silverman, Filmlänge: 108 Minuten, Kinostart: 06.12.2012




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