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Die eiserne Lady

7
Biopic

Von den einen verehrt, von den anderen gehasst. Margaret Thatcher ist wahrscheinlich eine der polarisierendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Das Bio-Pic „Die eiserne Lady“ zeigt die einst mächtigste Frau der Welt von einer ungewöhnlichen Perspektive…

Die 80-jährige Margaret Thatcher entschließt sich die Sachen ihres, seit Jahren verstobenen, Gatten Denis endlich wegzuräumen. Dies löst bei ihr eine Reihe an Erinnerungen aus, die sie ihren Aufstieg zur Macht rekapitulieren lassen. In Rückenblenden wird gezeigt, wie sich die ehemalige Premierministerin, in einer von Männern dominierten Welt, durchsetzt, welche Konsequenzen Macht mit sich bringt und welche Opfer die ehrgeizige Frau bringen musste.

Mit „Die eiserne Lady“ versuchte Regisseurin Phyllida Loyd die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher von einer etwas anderen Seite zu zeigen. Nicht die eiserne Lady von einst, die skrupellos und mit allen Mitteln versuchte die britische Wirtschaft zu sanieren, sondern eine zerbrechliche, alte Frau, die an Alzheimer leidet und bis heute mit den Folgen ihrer damaligen Entscheidungen zu kämpfen hat, wird in der Biografie vorgestellt. Der Film konzentriert sich großteils auf die privaten Opfer, die Margaret Thatcher bringen musste, um sich als Frau, in dem von Männern beherrschten Großbritannien, durchzusetzten. Die Rückblenden zeigen die ehemalige Premierministerin als harte und entschlossene Frau, die kein Verständnis für Arbeitslosigkeit und soziale Leistungen hat, da auch ihr nichts geschenkt wurde und auch sie sich selbst durch viel Disziplin und harter Arbeit bis an die Spitze kämpfen musste.

Zu sehr legt die Regisseurin jedoch den Fokus auf den heutigen Zustand Thatchers. Immer wieder wird die ehemalige Premierministerin als kranke, alte und beinahe verrückte Frau vorgeführt. Das wirklich interessante an Margaret Thatchers Leben, nämlich ihren politischen Werdegang und eine psychologische Analyse ihrer oftmals umstirttenen Entscheidungen, werden leider häufig, durch die Rahmenhandlung, in den Hintergrund gedängt. Nur selten wird versucht zu erklären, warum sie ihre Politik der gekürzten Wohlfahrtsleistungen und Privatisierungen, so sehr durchsetzen wollte.

Trotz dieser äußerst polarisierenden Protagonistin wurde „Die eiserne Lady“ relativ neutral gehalten. Es wird nicht versucht dem Publikum eine politische Meinung aufzudrängen. Phyllida Lloyd zeigt Margaret Thatcher sowohl als harte, entschlossene Staatsfrau, als auch als liebende Mutter und Ehefrau. Obwohl ihre Politik durchaus kritisch dargestellt wird, zeigt der Film Thatcher nicht als machtbesessene Teuflin. Die Rolle der starken Frau ist wie geschaffen für Meryl Streep. Ihr gelingt es, die ehemalige britische Premierministerin mit all ihren Eigenheiten, wie der etwas seltsam klingenden Stimme und der stolzen Körperhaltung, glaubwürdig zu verkörpern.

Die eiserne Lady (The Iron Lady): Regie: Phyllida Lloyd, Drehbuch: Abi Morgan, Darsteller: Meryl Streep, Jim Broadbent, Olivia Colman, Alexandra Roach, Iain Glen, Laufzeit: 105 Minuten, Kinostart: 02.03.2012




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