DiRT 3
Zurück zu den Wurzeln des Rallye-Sports heißt das Motto unter dem sich der britische Publisher Codemasters mit dem nunmehr dritten Titel seiner Dirt-Reihe zurückmeldet. Diesmal allerdings ohne namensgebendem Colin McRae, dafür aber mit umso mehr Purismus und neuem „Gymkhana“-Modus.
Besagte puritanische Bestrebungen werden schon beim Titelmenü offensichtlich, denn dort wo noch der zweite Teil mit einem recht ansehnlichen interaktiven Menü aufwartete, werden in DiRT 3 die Auswahlmöglichkeiten recht nüchtern präsentiert. Wahlweise kann man sich gleich an Einzelrennen und Zeitfahren versuchen oder die Karriere in Angriff nehmen. Diese dauert vier Saisons und bietet (größtenteils) Rallye-Sport der alten Schule: Immer auf der Jagd nach der besten Zeit braust man über diverse Streckenabschnitte, während einem der Beifahrer mit passenden Kommentaren im Ohr liegt.
Abgesehen von den typischen Rallye-Disziplinen begegnet man in der DiRT-Tour auch etwas anderen Veranstaltungen. So treten im Rallyecross gleich acht Fahrer gleichzeitig auf einer Strecke gegeneinander an, der Head-2-Head-Modus fordert zum direkten Duell mit einem einzelnen Kontrahenten und in den Land-Rush-Events darf man mit geländegängigen Buggys und Trucks über die Pisten brettern.
Neu und etwas sinnfrei, obgleich recht unterhaltsam, ist der Gymkhana-Modus. Hier gilt es mittels gekonnten Drifts, waghalsigen Sprüngen und spektakulären Stunts möglichst viele Punkte einzukassieren. Inwiefern das allerdings etwas mit dem Rallye-Sport zutun haben soll, bleibt fraglich. Wirklich begeistern kann das Spiel mit wunderschönen Landschaften, einem detaillierten Schadensmodell, erstklassigen Grafikeffekten, über 50 lizenzierten Fahrzeugen, dem integrierten Wettersystem, der Möglichkeit bei Tag und bei Nacht Rennen zu fahren sowie erstmals auch einem Splitscreen-Modus. Der satte Sound und die drei gut ausgeglichenen Schwierigkeitsgrade tun ihr übriges zur Förderung des Spielerlebnisses.
Lediglich beim Abwechslungsreichtum der zur Auswahl stehenden Strecken und den Tuningsmöglichkeiten der Autos hat es Codemasters mit dem Purismus ein wenig übertrieben. Bei den etwas mehr als 100 Rennkursen bleibt die Vielfalt auf der Strecke und auch die mageren Einstellungsoptionen bei der Feinabstimmung des Wagens halten sich (minimalistisch) an das geringfügige Verschieben simpler Regler. Schade, denn gerade hier wäre bei dem sensiblen und schön realistischen Fahrverhalten der Fahrzeuge noch einiges drin gewesen.
Ganz so hat das mit dem „back to the roots“ wohl nicht hingehauen. Ein bisschen weniger Style, dafür aber etwas mehr Substance wäre wünschenswert gewesen. Wer sich allerdings am neuen Gymkhana-Modus nicht stößt, der bekommt mit DiRT 3 eine Rallye-Simulation mit ausgezeichneter Grafik und gutem Flair.
Plattform: PC, PS3, XBox 360 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 12, Spieler: 1-2, online 2-8, Erscheinungsdatum: 24.05.2011