The Kills – Blood Pressures
Raue und gewohnt rockige Sounds sind auf dem neuen und mittlerweile vierten Longplayer Blood Pressures des grandiosen Duos The Kills erneut zu hören. Eines wird dabei wieder klar: die zwei Ikonen haben scheinbar die Coolness gepachtet wie keine andere Band. Blood Pressure ist der lang erwartete Nachfolger der fabelhaften Midnight Boom LP von 2008. Schwer zu glauben, dass die Band dieses Album tatsächlich toppen konnte, aber die neue Platte von Jamie Hince und Alison Mosshart verbindet experimentelle Sound (gewohnt) gekonnt sowohl mit rockigen als auch elektronischen Elementen. Dabei klingen die beiden auf Blood Pressure, das abermals in den Key Club Studios in Michigan aufgenommen wurde, nicht wie bei manch anderen Genre-Kollegen gekünstelt, sondern ihr Stil harmoniert perfekt ohne alt, wiederholt oder langweilig anzumuten. Elektronik bedeutet bei den Kills nicht achtziger Jahre Clubsound, sondern surrender Bass und rockige Gitarren, vermischt mit einem Drum Computer, der schon in Midnight Boom interessante Soundkombinationen zum Leben erweckte.
Blood Pressure verbreitet in knapp über 40 Minuten mit seinen 11 Songs gewohnt düstere Stimmung, bei der reduzierter Blues mit straightem Rock’n’Roll verschmilzt. Im Opener Future Starts Slow reißt die Band die Hörer gleich vom ersten Takt weg mit. Ein grandioser Sound und harmonierenden Stimmen, die sofort entfesseln und begeistern. Vor allem Alison Mosshharts Vocals klingt wie gewohnt kratzig und stark. Diesmal ist der Umfang ihrer stimmlichen Bandbreite auch in leisen Tönen zu hören, wobei vor allem die Ballade The Last Goodbye diesbezüglich sehr empfehlenswert ist. Die treibenden Rhythmen und raffinierten Soundkombinationen, für die das Duo bekannt sind, entfalten ihre komplette Stärke in Heart Is A Beating Drum, einer verdammt genialen Garagenrock-Nummer.
The Kills sind eine erstklassige Band, die intelligente Musik in einem eigenen Stil entwerfen und dadurch eine starke Präsenz und Identität ausstrahlen. Hince und Mosshart schaffen es abermals, gekonnt einen Mix aus außergewöhnlichen Melodien mit altbekannten zu mixen und sich dabei nicht zu wiederholen. Mehr davon bitte!
The Kills – Blood Pressures, Domino/GoodTogo