Ezra Furman & The Harpoons – Mysterious Power
Ein Sänger, der jammernden und zugleich sentimental Forderungen an das Leben stellt sowie eine Band, die ihn mit einer eindrucksvollen Menge an verschiedenen musikalischen Genres umgarnt – das ist die amerikanische Band Ezra Furman & The Harpoons, die sowohl verwundbare, als auch unbefangene Musik macht. Der Sänger Ezra Furman bringt mit der Band The Harpoons (bestehend aus Gitarrist Andrew Langer, Bassisten Job Mukkada und dem Schlagzeuger Adam Abrutyn) seine Liebe für Folk, Punk und Rock Musik zu Ausdruck. Das Quartett veröffentlicht mit „Mysterious Power“ ihr drittes Studioalbum, in welchem sie eben diese breite Palette von Stilen und Melodien enthüllen. Produziert wurde der Longplayer von Doug Boehm (French Kicks, Starsailor), welcher sich bei dessen Entstehung eindeutig auf die verschiedenen Facetten bzw. Einflüsse (von Country bis Punk) der Musiker konzentriert hat. Das hat dazu geführt, dass die Band in insgesamt zwölf Songs zugleich traurig, sensibel als auch wild und gefestigt klingt.
Der aus New York stammende Sänger Ezra Furman spaltet die Hörerschaft mit seiner gewöhnungsbedürftigen Stimme: sie jammert stets leicht vor sich hin und Hochton-Parts (wie in Bloodsucking Whore) irritieren hin und wieder gewaltig. Trotz allem hat Mysterious Power aber einige gute Momente und birgt Überraschungen in sich – so rechnet man eher weniger mit einem starken punkigen Ausbruch aus dem Country-Sound. Ezra stellt zudem etwa in Too Strung Out, einer der stärksten Nummern der Platte, den Nuancenreichtum seiner Stimme zur Schau. Auch leise Töne wie in Don’t Turn Your Back On Love – eine intensive, zarte und hinreißende Nummer – meistert der Sänger charmant. Die Instrumente gliedern sich in das sich Stimmspiel des Sängers harmonisch ein und erzeugen ein starkes Gegengewicht.
Mysterious Power ist zugleich ein ruhiges wie auch wildes Album, auf dem die Musiker ihre Kreativität durch originelle Arrangements und traurigen Harmonien zum Ausdruck bringen. Trotz allem weist die Platte Schwachstellen auf – so ist die Stimme Furmans gewöhnungsbedürftig und die musikalische Leistung wirkt teilweise etwas monoton. Dennoch ist die dritte Platte von Ezra Furman & The Harpoons ein solides Album, dem durchaus Anerkennung gebührt.
Ezra Furman & The Harpoons Mysterious Power, Schoenwetter/Hoanzl (Release: 29.04.2011)
