Von allen Filmfans unter den massenmordenden Dikatatoren ist Kim Jong-Il vielleicht der gruseligste. In ihrem unglaublich-aber-wahren Dokumentarfilm zeigen Robert Cannan und Ross Adam die Geschichte des koreanischen Schauspielerpaars, das der filmverrückte Fanatiker kidnappte.
Filme
BeiträgeAnders als es der Titel nahelegt, thematisiert Michael Moores neue Dokumentation nicht die aggressive Außenpolitik der USA, sondern deren sozialpolitische Krisenherde. Die Versprechen von Freiheit, Chancengleichheit und Glück sind längst ausgehöhlt: Worthülsen, die nur allzu oft dazu dienen Bürger- und Menschenrechtsverletzungen zu rechtfertigen.
„Wenn die Erde stirbt, sterben die Menschen. Wenn die Menschen sterben, überlebt die Erde.“ Dies ist die zentrale Aussage des Remakes von Robert Wises gleichnamigen Sci-Fi Klassiker aus dem Jahre 1951. Bei der aktuellen Version führte Scott Derrickson Regie und bemühte sich den Film für die heutige Generation an Kinogänger auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.
Das Beste an Jeff Nichols Berlinale-Beitrag Midnight Special sind zwei Dinge: Erstens das Poster, auf dem ein kleiner Junge mit blauer Taucherbrille und Taschenlampe unter einem Bettlaken hervorguckt, eines der suggestivsten Plakatmotive auf dem Festivalgelände. Zweitens der Titel mit seinen Assoziationen von Midnight Movies, Folk Balladen und, nun, etwas Besonderem.
In The Seasons in Quincy: Four Portraits of John Berger verweben sich Hommage und Biografie, Essay und Interpretation zu einer vielschichtigen Charakterstudie des Schriftstellers, Kritikers, Malers und Dichters John Berger.
Es gibt Horrorfilme, die sind so grausam, so erschreckend, einfach so fürchterlich schlecht, dass man auch irgendwie Angst dabei empfindet. Siehe The Forest.
„That’s how it is in Chi-Raq/And y’all mad cause I don’t call it Chicago/I don’t live in no fuckin’ Chicago, boy/I live in Chi-Raq.“ Der Text von Nick Cannons Pray 4 My City leuchtet in roten Großbuchstaben vom schwarzen Leinwandhintergrund auf und definiert den inszenatorischen Stil von Spike Lees aufwühlendem Message-Musical Chi-Raq: radikal, clever, witzig und voll chaotischer Poesie.
Harrison Ford spielt in Mosquito Coast einen verrückt-genialen Erfinder, der im zentral-amerikanischen Dschungel ein Stückchen Land kauft um dort sein Utopia zu errichten. Der lobenswerte Versuch eines einfacheren und ehrlicheren Lebens schlägt grausam fehl.
Inspiriert von den Tagebüchern des deutschen Anthropologen und Forschungsreisenden Theodor Koch-Grünberg und des amerikanischen Biologen Richard Evans Schultes erzählt der kolumbianische Filmemacher Ciro Guerra in Der Schamane und die Schlange ein bildgewaltiges Zivilisationsepos.
„Es braucht mehr, um mir Angst zu machen“, sagt die junge Elena in dem dänischen Horrorstreifen Shelley. Anscheinend finden nicht einmal die Protagonisten die Geschehnisse um sie herum sonderlich aufregend.
Uncle Howard lässt den Zuschauer unmittelbar an einem vor Kreativität sprühenden Leben teilhaben und mit ihm an einer enigmatischen kulturellen Ära des Wandels.
Mit Deadpool wirft Marvel nicht bloß ein weiteres Superheldenepos in die Kinos, sondern auch eine Parodie auf das Genre selbst, angeführt von einem Protagonisten, der kein Superheld sein möchte und ständig die vierte Wand durchbricht, sich also der Künstlichkeit der eigenen Erzählung bewusst ist.
Das Historiendrama Suffragette von Sarah Gavron erzählt die Geschichte der Gleichberechtigung und den damit verbundenen, noch immer anhaltenden Kampf auf angenehm unkonventionelle Weise. Eine wichtige Botschaft, die aber manchmal das Gesehene dominiert.
Last Man Standing, ein Remake von Akira Kurosawas Yojimbo und Sergio Leones Für eine Handvoll Dollar. Walter Hill wandert auf den Spuren dieser zwei legendären Filmemacher. Kann das funktionieren? Er selbst hat mit Sicherheit nicht die Reputation der anderen beiden und auch sein Last Man Standing wird leider nicht als das angesehen was es ist: ein wirklich fantastischer, gelungener Actionfilm.