Die Grube
In Die Grube erzählt Erik Kriek über schmerzhafte Verluste und neue Lebensabschnitte in Form einer psychologischen Horror Graphic-Novel.
Das Ehepaar Gruber zieht von der Stadt auf einen abgelegenen Familienwohnsitz. Der verstorbene Onkel hat es ihnen hinterlassen. Das Haus liegt gut verborgen in einem Wald. Gleich bei der Ankunft entdecken sie merkwürdige Symbole, die in Bäume geritzt sind. Der Umzug verläuft reibungslos und die Renovierungen am Haus können beginnen. Doch je mehr sie von der Vergangenheit des verstorbenen Onkels lernen, desto bedrohlicher scheint die Gegenwart zu werden. Ein übernatürliches Grauen schleicht sich in das Haus und die Ehe der Grubers. Eine Ehe, die ohnehin auf einem schmalen Grat balanciert. Als dann der tote Sohn auftaucht und Freunde verschwinden, ist es vielleicht zu spät um sich noch zu retten.
Die Grube von Erik Kriek ist ein ruhiger Horror. Ein psychologischer Horror im Stile von The Witch oder Der Leuchtturm, ein sogenannter Art-Horror eben. Hier gibt es wenig brutale oder reißerische Elemente, der Schrecken schleicht sich eher langsam an. Sofern es in einer nur knapp über 130 Seiten langen Graphic Novel langsam zugehen kann. In erster Linie dient Kriek das Horror-Genre und das Setting als Metapher, um über das Thema Verlust und Trauer zu schreiben. Leider kommt einem Die Grube recht bekannt vor. Das alles kennt man irgendwie schon und trägt wenig neues zur Thematik bei.
Dabei ist die Graphic Novel in keiner Weise schlecht. Sie macht Spaß, liest sich zügig und ist unterhaltsam. Auch der Zeichenstil gefällt meistens. Nur gelegentlich sehen sich manche Figuren derart ähnlich, dass sich die Frage stellt, ob das Absicht ist oder einfach keine gelungenen Zeichnungen sind. Zum Glück geschieht das nur selten, wodurch es nicht weiter störend ist. Alles in allem hat man bei Die Grube das Gefühl, da könnte mehr dahinter stecken, da fehlt etwas. Die Graphic Novel unterhält zwar, richtigen Horror empfindet man eher selten und inhaltlich bleibt nicht allzu viel hängen.
Die Grube von Erik Kriek, 132 Seiten, erschienen im Avant Verlag.