Outpost – Der Aufbruch
Mit Outpost – Der Aufbruch setzt Dmitry Glukhovsky sein postapokalyptisches Drama um ein zerstörtes Russland und einen durch Worte übertragenen Virus fort.
In einer unbestimmten Zukunft ist Russland durch einen verheerenden Bürgerkrieg gespalten und teilweise zerstört. Das neue Reich liegt westlich der Wolga. Was auf der anderen Seite ist, weiß niemand. Jaroslawl, der östlichste Außenposten, wurde zerstört. Nur Jegor, Michelle und ein paar Kinder konnten überleben. Sie versuchen sich nach Moskau durchzuschlagen, um die Bevölkerung zu warnen. Vor einem Virus, der durch Worte übertragen wird und die Befallenen zu wilden Bestien macht. Gleichzeitig wird aus der Hauptstadt ein Trupp Soldaten nach Jaroslawl geschickt, um herauszufinden, was dort los ist. Doch was sie dort finden, übersteigt ihre schlimmsten Alpträume.
Lissizyns Herz hämmert wie wild. Sein Mut ist verflogen, er wurde verdrängt von einer bösen Vorahnung und der Gewissheit, dass sie soeben ihr eigenes Schicksal besiegelt haben.
Während der erste Teil Outpost – Der Posten ausschließlich in Jaroslawl gespielt hat, umspannt der zweite Teil eine größere Reise. Gleichzeitig führt Dmitry Glukhovsky mit dem Soldaten Lissizyn und seiner Freundin Katja auch zwei neue Hauptfiguren ein. Outpost – Der Aufbruch erzählt ihre Geschichten, setzt aber auch die von Jegor und Michelle fort. Deshalb kann es einem am Anfang schon passieren, dass man sich von den vielen neuen Geschehnissen und weiteren Nebenfiguren leicht verloren vorkommt. Es dauert etwas, bis man weiß, wer wer ist. Gleichzeitig setzt der Roman nicht nahtlos am Ende vom ersten Teil an, sondern erzählt zunächst von Lissizyn und Katja in Moskau.
Glukhovsky hat einen rasanten Erzählstil, der einem schnell durch die Geschichte trägt. Aber er lässt sich auch Zeit mit seinen Figuren. Alle wichtigen Protagonisten bekommen genügend Spielraum sich zu entwickeln. Outpost – Der Aufbruch ist definitiv der actionreichere und emotional auch härtere Teil. Wo sich das erste Buch noch mehr auf das klaustrophobische Setting und die düstere Atmosphäre stützt, geht es im zweiten Teil dafür spannender zur Sache.
Outpost – Der Aufbruch von Dmitry Glukhovsky, 448 Seiten, erschienen im Heyne Verlag.