Hyrule Warriors – Zeit der Verheerung
Die Warriors-Reihe kommt herum. Von One Piece zu Dragon Quest oder Persona, eine profitable IP in das simpel gestrickte Korsett des Button-Mashers zu packen liegt derzeit im Trend. Da purzeln die austauschbaren Gegner im Dutzend über den Bildschirm, während der Spieler effektvolle Spezialattacken einsetzt und sich am Feuerwerk erfreut.Auch die Zelda-Reihe bekam bereits einen Ableger verpasst und so überrascht es wenig, dass man nun ein Sequel nachliefert, das diesmal exklusiv im Breath of the Wild-Look daher kommt. Hyrule Warriors – Zeit der Verheerung ist ein Prequel und spielt 100 Jahre vor dem Erwachen Links in der bekannten, zerstörten Welt.
Was es in Breath of the Wild nur als Flashbacks gab, rückt diesmal in den Mittelpunkt: Eine bunte Truppe an Kämpfern zieht aus, um der Gefahr, die vom Bösewicht Ganon ausgeht, zu stoppen. Der Spieler wählt dabei die Levels und den gewünschten Charakter von einer recht lieblosen Karte, hat aber immerhin eine große Auswahl an Nebenmissionen, in denen Zeitlimits und ähnliche Restriktionen abseits der linearen Story-Missionen eine große Rolle spielen. Die gesammelten Goodies füttern dabei ein RPG-light-System, in dem Charakterlevels und Equipment hochpoliert werden wollen.
Die Auswahl der Charaktere ist unterhaltsam und bietet breite Abwechslung in Bezug auf Gameplay. Viele Helden spielen sich deutlich unterschiedlich und beinahe alle fühlen sich gut und stimmig an. Weniger gut fällt die Grafik auf, die nicht nur etwas verwaschen wirkt, sondern auch noch mit groben Framerate-Problemen zu kämpfen hat. Nicht selten beginnt das Gameplay arg zu ruckeln, nicht zuletzt ein Problem, das auch auf das Gameplay Einfluss nimmt.
Die Story ist ebenfalls kein Wendepunkt für die Warriors-Reihe. Immerhin hilft das Breath of the Wild-Setting dem Spiel den üblichen kunterbunten Look in den Griff zu bekommen und dem ganzen Erlebnis ein konsistentes, professionelles Bild zu verleihen. Aber neue Einsichten in Charaktere oder überraschende Wendungen sucht man vergebens und da stellt sich in der Tat das Gefühl ein, dass hier eine Chance ausgelassen wurde. Immerhin schafft es aber der Soundtrack vollends zu überzeugen und begleitet das wilde Geschehen mit launigen Tracks.
Am Ende ist und bleibt Hyrule Warriors ein recht konservativer Ableger der Warriors-Reihe der an deutlichen technischen Mängeln leidet. Viel Feuerwerk, wenig Substanz. Fans der Reihe stören sich daran ohnehin nicht, Zelda-Fans sollten sich aber genauer ansehen ob sich hier ein Griff lohnt.
Plattform: Switch (Version getestet), Spieler: 1-2, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 20.11.2020, Link zur Homepage