Ein Fressen für die Geier
Don Siegel gilt als ein Profi des Actionfilms der 70er Jahre und erschuf mit Dirty Harry eine Leinwandikone. Dieses mal in The Weekend Watch List sein Western Ein Fressen für die Geier (Originaltitel: Two Mules for Sister Sara) mit Clint Eastwood und Shirley MacLaine.
Der Western stellt ein bemerkenswertes Genre dar: Eigentlich gibt es nur eine Story (Held, Geld, Frau), die je nach Zeitpunkt und Regisseur variiert wird. Das ur-amerikanische Genre wurde durch Europäer (Leone, Corbucci u.a.) nach seinem Niedergang zu neuer Blüte gebracht – bis der neue Zugang auch von amerikanischen Regisseuren kopiert wurde. In diese Schiene fällt Ein Fressen für die Geier. Don Siegel wurde v.a. durch seine Dirty Harry-Reihe berühmt und schuf damit eine Paraderolle für Clint Eastwood. In Ein Fressen für die Geier brilliert Eastwood neben Shirley MacLaine. Die beiden ziehen durch ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes Mexiko. Hogan ist eine Paraderolle für Clint Eastwood. Cowboy zieht durch die Wüste, sucht nach Geld.
Die Farbpracht des Films ist nahe am Technicolor-Rausch (der bis vor Kurzem in seiner ganzen Pracht im Filmmuseum zu bewundern war). Die Filmmusik ist so großartig wie die Idee: eine Nutte (MacLaine) als Nonne zu verkleiden und mit Eastwood durch die Wüste zu schicken. Humor kommt nicht zu kurz; Ein Fressen für die Geier: Eine Odyssee eines ungleichen Paares. Ein Fressen für die Geier ist ein kleiner unbekannter, aber sehenswerter Western, der vor allem durch das einfallsreiche Drehbuch glänzt. Am Schluss landet das ungleiche Paar als Paar in der Badewanne und Cowboy Eastwood hat Sister Sara und das Maultier am Hals; „Everybody´s got the right to be a sucker once.“
Regie: Don Siegel, Drehbuch: Budd Boeticher, Albert Maltz Darsteller: Clint Eastwood, Shirley MacLaine, Manuel Fabregas, Alberto Morin, David Povall Filmlänge: 109 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 08.05.2013