Jungle © Anna Schneider

Jungle live in der Arena Wien

Wenn man sich am Merchandise-Stand, der lobenswerterweise unglaublich gut ausgestattet war vorbeigerungen hat (und hoffentlich mit der exzellent gutaussehenden Jungle-80ies Bomberjacke von dannen gezogen ist) konnte man sich sein Plätzchen in der Arena eigentlich aussuchen.

Die locker gefüllte Halle war leider weit entfernt von sold out. Gut einerseits, weil man Platz hatte und sich die Bierduschen erspart hat, schade andererseits, weil man sich doch fragt, wo die Connaisseurs der guten Musik an diesem Abend geblieben sind. Denn: Jungle haben ein formidables Konzert gespielt. Ohne viel Geplänkel mit dem Publikum (außer dem obligatorischen „Vienna, are you alright?“) zeigt uns die Band, was das Grundprinzip jedes guten Songs ist: der Soul. Und da ist es ganz egal, ob sich Hiphop, Rock- oder Dubstepelemente hineinmischen.

Jedes Stück wird im Doppel-, Drei- oder sogar Vierfachgesang präsentiert, es geht also überhaupt nicht darum, die Band um einen Frontman bzw. eine Frontfrau zu gruppieren, sondern die Tracks als Band zu präsentieren, die nur in Gemeinschaft funktioniert. Ähnlich ist es auch mit dem Album: Dieses war ja eines, bei dem man auch nicht weiterschalten darf. Es muss als Ganzes wirken und funktioniert auch nur so. Wie sie die verschiedensten Einflüsse auf ihrem Album vereinen, ist auch das Konzert ein genreübergreifendes Gesamtpaket. Jungle haben ein einigermaßen kurzes Set gespielt, was aber auch schlichtweg daran liegt, dass sie bis jetzt nur ein Album veröffentlicht haben. Geht also in Ordnung.

Da spielt man dann schon einmal während Konzert mit dem Gedanken, den Job doch einfach hinzuwerfen und nach der Show als Backgroundsänger der Band anzuheuern. Cooler hat an diesem Abend nämlich niemand gewirkt als diese beiden. Time, Julia, Busy Earnin’. Das alles waren Stücke, die wir gern noch viel öfter live hören wollen. Auf bald, liebes Jungle-Team, we definitely felt the heat.




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