Death from Above 1979 live im Wiener Flex
Zehn Jahre nach ihrem gefeierten Debüt und einer schon kurz darauf folgenden Trennung fanden die 2011 wiedervereinten Death from Above 1979 gestern ihren Weg in das Wiener Flex. Was die zwei Kanadier musikalisch so leisten können, begeistert dabei noch immer.
Das Erfolgsdebüt You’re a Woman, I’m a Machine erschien 2004, zwei Jahre später löste sich das Duo bestehend aus Bassist bzw. Keyboarder Jesse F. Keeler und Sänger sowie Drummer Sebastien Grainger auf. 2011 erfolgte schließlich ebenso überraschend eine Reunion, die schließlich 2014 in ein neues (großartiges) Album – The Physical World – münden sollte. Death from Above 1979 sind eine Band, die sich zwar nicht sonderlich in Sachen Alben-Releases überarbeiten, aber deren Name ihnen doch weit voraus eilt.
Düster, eng, stickig und (überraschend) viele Männer (mit unterschiedlichen Bart-Variationen) in voller Vorfreude in der ersten Reihe – in sichtlicher Vorfreude drängten sich die Fans der Band in das „restlos“ ausverkaufe Flex. Gegen 21 Uhr zog es Keeler und Grainger schließlich unter großem Beifall auf die Bühne und sie stellten bereits nach den ersten paar Songs klar, dass auch lediglich zwei motivierte Musiker ganz schön laut und energetisch sein können.
Da wurde gesungen, sich an den Drums ausgelebt und zugleich am Computer hantiert (Sebastien Grainger) und der oft verzerrte Bass in all seinen Facetten ausgereizt bzw. das Keyboard bearbeitet (Jesse Keeler). Oben drauf scherzten die Musiker mit den Fans, stellten klar, warum sie sich weder vom Bart noch von den geliebten Haaren trennen werden und welche österreichische Biermarke Sänger Sebastien dahinschmelzen lässt (Stiegl – ernsthaft?). Musikalisch blieben erwartungsgemäß keine Wünsche offen: Die Setlist war voll mit „alten“ und neuen Songs, frenetische Stücke wie Go Home, Get Down, Cheap Talk oder Turn It Out durften da natürlich nicht fehlen.
Death from Above 1979 bewiesen bei ihrer schweißgetränkten Show in Wien, was nach dem neuen Album alle Anwesenden bereits wussten – Totgeglaubte leben meist länger als angenommen. Von diesen beiden sympahtischen Multi-Talenten muss man einfach noch mehr sehen und vor allem hören. Hoffentlich dauert es bis zum nächsten Album nicht wieder zehn Jahre – und hoffentlich hat Drummer Grainger nicht demnächst einen Herzinfarkt, so wie der Mann seine Drums bearbeitet und sich die Seele aus dem Leib schreit.