Madden NFL 15
Die neue Football-Saison ist gestartet und während die reale NFL momentan noch sehr unvorhersehbar ist, bleibt bei EA fast alles beim alten. Madden NFL 15 bietet nur marginale Neuerungen gegenüber dem Vorgänger.
Die Serie stagniert schon seit geraumer Zeit und auch wenn Madden NFL 15 einige mechanische Kleinigkeiten verbessert hat und sich damit auf einen vielversprechenden Kurs zu alter Höchstform befindet, merkt man dennoch rasch, dass es EA einfach an echter Konkurrenz mangelt. Offensichtlich wird dieser Umstand zuerst bei der Optik. Die PS3 scheint endlich an ihre Grenzen gestoßen zu sein, denn das neue Madden sieht nur in geringem Ausmaß besser aus, als die letztjährige Jubiläumsausgabe.
Aber auch bei den Spielmodi hat sich nicht viel getan. Es gibt den altbekannten “Connected Franchise”-Modus (bei dem man wahlweise die Rolle eines Spieler, Coaches oder Teambesitzer übernimmt), Saison, Freundschaftsspiele, etc. Wo sich EA ein bisschen mehr Gedanken gemacht hat, ist der Trainingsmodus. Der Realismus wurde hierbei zurückgeschraubt (man hat nur 5 Versuche um ein Training erfolgreich zu absolvieren, es gibt “Boss”-ähnliche Trainings und es kann auch schon mal vorkommen, dass man bei einem Orkan ein Field-Goal über das gesamte Spielfeld treffen muss). Dadurch wird das Training zwar etwas schwieriger, aber auch gleichzeitig amüsanter. Zusätzlich kann man in einem speziellen Tutorial-Training das (für Neueinsteiger) doch recht komplexe Spiel von Grund auf lernen.
Die einzig nennenswerten Änderungen finden sich direkt auf dem Spielfeld. Das Cover von Madden NFL 15 weiß schon dezent darauf hin (zu sehen ist Richard Sherman, der Corner Back der Seattle Seahawks), dass ein stärkerer Fokus auf die Verteidigung gelegt wurde. Die Angriffe waren bereits in den früheren Ausgaben auf einem sehr guten Stand. Nicht nur war es sehr intuitiv gestaltet, man hatte auch die Auswahl zwischen dem eigenen Ansagen von Spielzügen oder einfach die vom Coach vorgeschlagenen zu verwenden. Bei Madden NFL 15 wurde nun auch dafür gesorgt, dass auch die Verteidigung nicht nur mehr Spaß macht, sondern auch für den Spielverlauf wichtiger wird.
Es bleibt zu hoffen, dass EA auf den neuen Konsolen mehr Neuerungen einführen wird, als es das in den letzten Jahren getan hat. Sollte die Madden-Reihe weiterhin so auf der Stelle treten, bloß weil EA nicht die nötige motivierende Konkurrenz hat um sich wirklich innovative Änderungen und sinnvolle Verbesserungen einfallen zu lassen, wird die Qualität der Spiele immer mehr darunter leiden. Erneut lässt sich leider das Fazit ziehen: Wer den Vorgänger besitzt, kann auf Madden NFL 15 verzichten, wer ihn nicht hat, aber sich an den beliebten amerikanischen Sport versuchen mag, wird auch mit dem neuen Spiel seine Freude haben (oder greift günstiger zu den Vorgängern).
Plattform: PS3 (Version getestet), PS4, Xbox One, Xbox 360, Spieler: 1-6, online: 2
Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 29.08.2014, www.easports.com/madden-nfl