100 DVDs in 100 Wochen: Die Katze auf dem heißen Blechdach
Nummer 22 bei 100 DVDs in 100 Wochen versetzt mich auf die Geburtstagsfeierlichkeiten von Big Daddy. In Die Katze auf dem heißen Blechdach aus dem Jahr 1958.
Kurz zur Geschichte: Wir befinden uns tief im amerikanischen Süden auf dem Anwesen einer Familie, die sich zum Geburtstag des Patriarchen Big Daddy (Burl Ives) versammelt hat. Und wie könnte es anders auch sein, die Familie ist weit vom harmonischen Idyll entfernt. Krankheit, Alkohol und Eifersucht sind die vorrangigen Zerstörer des Clans, Liebe und Hass liegen eng beieinander. Zum Geburtstag bricht alles aus der Familie heraus und somit beginnt die Bewältigung unzähliger Konflikte.
Wie in so vielen Filmen findet man die größten Dramen oft innerhalb einer Familie, vor allem wenn es sich um Großfamilien handelt. So ist es auch in Die Katze auf dem heißen Blechdach. Elizabeth Taylor spielt Maggie, eine Frau die verzweifelt an ihrem Mann Brick (Paul Newman) festhält, obwohl dieser eigentlich gar nichts mehr von ihr wissen will. Dazu kommt, dass Brick’s Bruder mit einer wahnsinnig gebärfreudigen (Kind 6 ist gerade unterwegs) Frau verheiratet ist, welche dem Paar immer wieder vorhält noch kein einziges Kind zu haben. Auch die Big Mama (Judith Anderson) ist nicht von schlechten Eltern, findet sie doch überall etwas zum Jammern. Big Daddy ist der typische Patriarch, nur seine Meinung gilt, und so ist auch schließlich er es, der es letztendlich wieder schafft trotz seiner schweren Krankheit die Familie wieder zusammenzuführen.
Mir wird beim Anblick der Familienstreitigkeiten richtgehend schlecht. Erstens kann ich absolut nicht nachvollziehen wie man so ein riesiges Drama um das Familienoberhaupt machen kann, zweitens halte ich diese ständige Trinkerei nicht aus und drittens ist mir so eine tiefsitzende Feindlichkeit allen gegenüber fremd.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Verfilmung von Tennessee Williams‘ Theaterstück um einen amerikanischen Klassiker, der wohl in keiner gut bestückten Cinemathek fehlen sollte. Richard Brooks schafft es mittels guten Arrangements und exzellenten Stars ein Drama der übergroßen Gefühle zu schaffen, das seinesgleichen sucht. Sicherlich ist hier vor allem das schauspielerische Zusammenspiel von Taylor und Newman hervorzustreichen, denn die beiden schenken sich wirklich absolut nichts. Tragisches Detail am Rande: Während der Dreharbeiten zu Die Katze auf dem heißen Blechdach kam ihr Ehemann, der Produzent Mike Todd, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Meine Empfehlung: Unbedingt anschauen! Wer einen Film über die Neurosen der 50er Jahre sehen möchte und außerdem eine bestechend gute Elizabeth Taylor in der Hauptrolle, der sollte dieses Drama auf keinen Fall verpassen.
Nächstes Mal geht es weiter mit: Einer flog über das Kuckucksnest.