Reptile Youth – Rivers that run for a sea that is gone
Wir wollen lobend mit dem vorliegenden Longplayer beginnen: JJ, eine Single des nun zweiten Studioalbum der dänischen Band Reptile Youth, könnte gut und gerne auch auf einem New Order Album zu finden sein. Da passt die Gitarre und das Arrangement, um es als wirklichen Indie-Hit einzuordnen! Leider hängt aber an diesem gut gelungenen Stück das restliche Album, Rivers that run for a sea that is gone. Auch hier scheint der Titel der Platte irgendwie bezeichnend für das, was einen erwartet – das läuft alles nirgendwo hin.
Klingt schon der Eröffnungssong Above ein bisschen gelangweilt, soll es auch in der Folge so weiterplätschern. Indie-Fans werden den ein- oder anderen intertextuellen Verweis vielleicht in Richtung Franz Ferdinand finden, andererseits versucht sich die Band auch mit psychodelischen Klängen (Structures). Wo ist denn die Power, die uns der erste große Hit der Band, Speeddance, hin entschwunden?
Eine Ausrede, die vielleicht als solche gelten darf, könnte sein, dass die live Anziehungs- und Ausstrahlungskraft der Band einfach nicht auf Platte gepresst werden kann. So nämlich auch schon der Vorwurf zum ersten Album, das 2011 erschienen ist. Sicher, der Indiepop/rock-Fan wird vermutlich vereinzelt Stücke finden, die er auf seinem Partymixtape unterbringen kann, die nicht krass aus der Reihe tanzen, aber eben auch nichts Besonderes darstellen. Es ist ja auch nicht einmal so, dass man von einem kategorisch misslungenen Album sprechen sollte – es ist nur einfach überhaupt nichts Neues, Erfrischendes und letztlich Überzeugendes, was im Ohr hängen bleibt. Weshalb wir einfach wieder zum Beginn dieser Kritik zurückkehren wollen und, um der Band willen, bei JJ kleben bleiben wollen.
Reptile Youth – Rivers that run for a sea that is gone, Granted Records / Soulfood, reptileyouth.tumblr.com