Pitbull-©-Youtube-Screenshot-RCA-Records

PressStop: Pitbull feat. Christina Aguilera

Keine Britney Spears ohne Christina Aguilera – veröffentlicht die eine eine stupide Partysingle mit einem deutlich überschätzen Hat-seine-Finger-überall-Rapper-Produzenten, kann die andere nicht weit sein…

Britneys Will.I.Am ist Christinas Pitbull – und schon kann der Spaß losgehen. Wobei: Bei genauerem Hinsehen könnte es allerdings auch genauso gut sein, dass sich hier eigentlich die beiden Herren der Schöpfung einfach jeweils nur ein mittlerweile wahrscheinlich vergleichsweise Kostengünstiges (sieht zumindest so aus) Accessoire ins Boot geholt haben, blond und billig verkauft sich immer noch gut. Apropos Verkaufen und Selbstvermarktung: so wie Will.I.Am im Video zu Scream and Shout seine Linie an Elektro-Klimbim bestmöglich in Szene setzen wollte, macht Pitbull das gleich mit seinem ganzen Leben.

[alert type=“music“]Ask for money and get advice, ask for advice, get money twice. I’m from the dirty but that chico nice- Ya’ll call it a moment, I call it life.[/alert]

Pitbull hat also Geld, das ist natürlich sehr schön für ihn, er nutzt es bestimmt sehr weise und ausschließlich um Gutes zu tun und schafft es dabei trotzdem immer faszinierend billig auszusehen; auch ein Talent. Ein bisschen so als hätte er auf dem Weg ins Fitnessstudio noch schnell einen silber-glänzenden Anzug bei C&A um 29,90.- mitgenommen. Stimmt natürlich nicht, in Wirklichkeit hat der das 10fache gekostet und sieht trotzdem scheiße aus.

Das Video ist abgesehen davon unglaublich langweilig und unspektakulär, außer dass wir jetzt wissen, dass Pitbull seine tiefgründigen Gedanken und zukünftigen Songtexte in ein kleines Notizbüchlein schreibt, um sie dann irgendwo in Japan in einer aus Decken und Matratzen selbst gebauten Vocalbooth in einem Hotelzimmer einsingt. Selbstverständlich.

[alert type=“music“]Reporting from the tallest building in Tokyo. Long ways from the hard ways. Filled with so’s and oh yeahs[/alert]

Aber leider ist das Video ja auch musikalisch hinterlegt, und da kommen wir schon zum größten Problem an Feel The Moment. Einfallslose, generische Popmusik produzieren ist eine Sache, dafür A-Has Take on Me zu missbrauchen eine andere. Auch wenn die dafür wiederum Tantiemen bekommen (müssen), hätten sie sich mal besser mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Der spätpubertäre Durchschnitts-Proll glaubt jetzt nämlich, dass Pitbull nicht nur supertolle Beats raushauen kann, sondern auch richtige Melodien schreiben, obwohl doch fast jeder Take On Me, Lady Gagas Bad Romance und die Titelmelodie von Rainbow, einer alten englischen Kindershow, in einen Mixer schmeißen kann. Das ist ein Irrglaube, den man so ja eigentlich nicht im Raum stehen lassen kann, aber wohl oder übel muss, denn wie das nunmal so ist mit den möglichst simplen Partytracks – sie verkaufen sich von selbst. Vielleicht auch weil kaum einer der sie (freiwillig) hört dabei nüchtern ist. Hoffentlich.

Achja, und Christina? Die ist zwar auch im Video (Link dazu), aber nicht erwähnenswert mehr nervig als sonst. Der Frosch in ihrem Hals schleudert sein Vibrato weiter in alle Richtungen, mehr Text als One day when the light is glowing, I’ll be in my castle golden. But until the gates are open, I just wanna feel this moment und ganz viel Ooooooh darf er aber auch nicht quäken.

Es muss sich also doch mehr um eine Pitbull-Show mit weiblichem Anhängsel handeln. Der macht währenddessen immer weiter Kohle und ist dabei auch noch „Brillanz“.

[alert type=“music“]Now I make dollars, I mean billions. I’m a genius, I mean brilliance[/alert]

Die Tatsache, dass er davon so überzeugt ist, sichert ihm dann auch mit Abstand den ersten Platz in unserem Unsympathler-Quartett. Glückwunsch.




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