Shout Out Louds – Optica
I have been trembling in the dark too long, and now I know what I’ve been searching for. So stellt der erste Refrain auf dem neuen Album Optica der schwedischen Indie-Band Shout Out Louds die neueste Musiksammlung eben jener gekonnt selbst vor…
Lange musste man warten, drei Jahre in Fan-Zeitrechnung kann man hier gleich auf hundert Jahre ausweiten. Und: Das Warten hat sich gelohnt. Das Interessante auf diesem vierten Studioalbum ist die Mischung, die gelingt: Der Indie-Pop den man von der skandinavischen Band von Anfang an kennt, wird gemischt mit Experimenten, die den alten Sound auffrischen.
So reihen sich, zum Beispiel mit Nummer neun und Nummer zehn, Stücke hintereinander, die das alte und das neue Element hervorheben: Erstgenanntes, benannt Hermila, beginnt mit der sonst in den Hintergrund gerückten Stimme der Keyboarderin und quasi Backgroundsängerin der Band an und wird auch so weitergeführt, gleichzeitig wirkt die Melodieführung geradliniger und beinahe elektronischer als auf einem typischen Track der Band. Dann gleich, mit der schon genannten Nummer zehn namens Chasing the Sinking Sun fordert Sänger Adam Olenius sympathisch-melancholisch zum Tanz in alter Shout out Louds-Manier auf. Da ist die Stimme von Bebban Stenborg wieder in den Hintergrund gerückt, Adam Olenius übernimmt den Hauptpart, mit Melodiegitarre sowie mit Gesang. Kombiniert mit einem eingängigen Sound ist eine klassische Nummer entstanden, die ebenso auf einem der Vorgängeralben zu finden sein könnte.
Die erste Single-Auskoppelung, die dem Album vorausgeschickt wurde, Illusion, reiht sich ebenso in das typische Oeuvre der Band ein und macht somit überhaupt nichts falsch. Die Fans kriegen also, was sie wollten – ohne dass ein gar zu strenges Konzept oder gar Vorabsehbarkeit gegeben wäre. Da ertönt die Leadgitarre und gibt die Melodie vor, der Frontsänger setzt lieblich ein mit Let’s pretend I’m their new lover, I’m a stranger not yet discovered – wer kann da auch schon Nein sagen! Das frivol gesäuselte Illusion, Illusion von Bebban Stenborg erinnert an Vorgänger wie Impossible aus Work, dem dritten Album der Band.
Wo es schon einmal erwähnt ist: Ein ähnliches Meisterwerk wie die 2010 veröffentlichte, durch und durch gelungen komponiert und inszenierte Platte Work gilt es natürlich erst einmal zu übertreffen – was wohl leider mit Optica trotz sicherlich großen Bemühungen noch nicht ganz gelungen ist. Dass Shout out Louds aber nach wie vor einen fixen Platz unter den Großen des schwedischen Indie-Pop innehat, hat sie hiermit abermals bewiesen.
Shout Out Louds – Optica, Universal Music, www.shoutoutlouds.com