The Hives – Lex Hives
Lauter. Kühner. Stolzer. Und Überzeugter. The Hives melden sich mit ihrer neuen Platte zurück und fordern von ihren Fans dieses Mal nichts weniger als vollkommene Gehorsamkeit…
Der Name „Lex Hives“ leitet sich von einem Ausdruck ab, der in der römischen Antike für die Anwendung einer Systemverordnung oder Gesetzessammlung und deren Akzeptanz als Richtlinie stand (© Pressetext!). Deswegen sind laut Hivescher Eigendefininition die Songs der Platte und die Band an sich, für alle Fans ab sofort als Gesetz zu betrachten. Mit diesen Worten melden sich Howlin’ Pelle Almqvist, Nicholaus Arson, Chris Dangerous, Dr. Matt Destruction und Vigilante Carlstroem selbstbewusst wie eh und je zurück.
Selbstproduziert, selbsteingespielt, selbstveröffentlicht und selbstbeworben – „Lex Hives“ ist das mittlerweile fünfte Studioalbum der Schweden. Dabei folgten die Musiker dieses Mal dem „Do It Yourself“ – Prinzip: „Lex Hives“ wurde selbstständig unter dem eigenen Label Disques Hives aus dem Boden gestampft und mit der Hilfe von Grammy-Gewinner Andrew Scheps (Red Hot Chilli Peppers), D. Sardy (Slayer) und Joe Zook (Modest Mouse) gemixt. Für Fans gibt es übrigens zusätzlich eine Deluxe-Variante der Platte, welche Bonustracks aus der Produzenten-Regie von Josh Homme (Das Queens of the Stone Age-Mastermind) enthält.
Gleich beim ersten Reinhören fällt auf, dass den Schweden mit „Lex Hives“ der konsequente Rückschritt zu den eigenen Wurzeln gelungen ist. Das Album ist gewohnt laut, rasant und energisch. Vor allem die erste Single “Go Right Ahead” ist ein würdiger Vertreter der Platte, da er alles beinhaltet, was auf der Platte zu finden ist: Textlich immer mit einem Funken königlicher Überheblichkeit (sowie einem Schuss Selbstironie), schmetternde Gitarren, kräftige Drums und einer allem übertreffenden Rampensau Howlin‘ Pelle Almqvist. Auch “1000 Answers”, “I Want More” oder “Wait A Minute” sind dynamische Nummern, die mitreißen.
Doch nicht Alles auf der neuen Hives-Platte ist so großartig wie man es sich von dieser Band vielleicht erhoffen würde. Herausragende Highlights bzw. Ohrwürmer wie “Hate To Say I Told You So”, “Main Offender” oder “Walk Idiot Walk” sucht man auf „Lex Hives“ leider vergeblich. Der Band gelingt es zwar einigermaßen, sich auf ihre punkigen Anfänge zurück zu besinnen und sich der rohen, ursprünglichen Melange aus Rock’n’Roll- und Punk-Rock (wenn auch eindeutig professioneller produziert als ihr Debüt „Barely Legal“) zu widmen, dennoch fehlt dem Longplayer das „Je ne sais quoi“, um wahrlich ein grandioses Werk zu sein.
Trotz ein paar Mängel beweisen die Hives erneut, dass sie immer noch unüberhörbar, mitreißend und vor allem selbstbewusst wie kaum eine andere Band sind. Genau das macht ihr fünftes Album „Lex Hives“ zu einer Platte, die man immer wieder anhören kann und die Spaß macht. Die Band bleibt sich treu und konzentriert sich auf das, was sie eben am Besten kann: Punk-Rock, wie es sich für wahre Schwedenbomben gehört!
The Hives – Lex Hives, Disques Hives / Sony