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Snow Patrol – Fallen Empires

7
Indie

Nummer sechs! Snow Patrol geben sich ein weiteres Mal die Ehre und verkünden schon im Frühjahr 2011 die frohe Botschaft: Seit November kann man das neue Album Fallen Empires auch hierzulande in allen gut bestückten Plattenregalen finden. Ob sich das Warten gelohnt hat?

Immerhin haben sich Gary Lightbody (das einzige Mitglied der Band, das von Anfang bis zur Gegenwart ohne Unterbrechung der Band die Stange gehalten hat) und Konsorten drei Jahre lang Zeit gelassen – wobei Mastermind Lightbody auch angemerkt hat, die Schreibblockaden haben ihn teilweise schwer an seinem Handwerk zweifeln lassen. Schließlich und schlussendlich haben uns die Briten ihr längstes und, wie von der Band beteuert wird, auch bestes Album vorgelegt. Die erste Singleauskoppelung Called out in the dark schießt gleich in unerwartete Höhen: Das hat man sich als Fan der Band wohl schon lange wiedermal gewünscht, das geht einfach richtig ab und los – die Gitarre zupft am Anfang die Melodie los, Schlagzeug und Gary Lightbodys Stimme dazu, viel mehr ist dann auch nicht mehr nötig. Die lässig lockeren Zeilen steigern sich im Refrain zu einem allerliebsten Show me now, show me the arms aloft, das ins Mikro geschnurrt und in großen Hallen sicher noch viel besser klingen wird (die Tour geht im Jänner 2012 los!).

Auch die zweite Single, This isn’t everything you are, ist eins zu eins das, was man von Snow Patrol erwartet hat. Da merkt man richtig, dass jemand lange und einsam im Schreibraum gesessen ist und viele, viele zerknüllte Zettel schon den Fußboden verzieren, bis dann das gewünschte Endresultat dabei herauskommt. Das Album besteht aus 14 Songs, von denen zwei sich aber jeglicher Stimme verwehrt haben: Berlin und Broken bottles form a star sind reine Instrumental-Nummern, die so zwischendurch bzw. am Ende eingestreut eine auflockernde und angenehme Wirkung bewerkstelligen.

Keine Frage, da ist jedes Wort, das geträllert wird, durchdacht, keine Note und kein Einsatz durch Schlagzeug und ähnliches improvisiert. Dafür sind Snow Patrol dann doch zu sehr perfektionistisch angehaucht. Das Problem, das sich daraus logischerweise ergibt, ist gewissermaßen ein Studioalbum, das man sich live leider (bis auf Ausnahmen) nicht sehr gut vorstellen kann. Vor allem Lieder wie The garden rules sind zwar anrührend, wenn man sie die ersten dreimal hört, aber danach wirkt die Struktur gar schnell durchschaubar und außer einer ,ziemlich schönen“, ruhigen Nummer bleibt da leider nicht viel übrig. Weil diese einzelnen, vielleicht etwas schwächeren Songs aber durchmischt werden von eingängigen, musikalisch interessant gestalteten (man achte auf die Gitarre) Liedern wie The Symphony sind diese kleinen Kratzer auf der sonst makellos glatten Platte durchaus zu verzeihen.

Schön, dass Gary Lightbody, der jetzt schon mehrmals erwähnte Kopf der Gruppe, sich wieder seinem Hauptprojekt zugewandt hat (auch wenn er ebenso mit der Supertruppe Tired Pony sicher noch einige Erfolge zu feiern hat – wie aber auch nicht, tummeln sich da ja nicht nur Mitglieder von REM und Bell & Sebastian) und mit diesem Album ein ums andere Mal bewiesen hat, dass er weiß, wie der Hase in punkto gutem Musikmachen läuft.

+ Erwartung absolut erfüllt

+ außergewöhnliche Melodien

– teilweise Schwachstellen

– nicht jedes Lied mitreißend




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