Eigenständiges Denken oder überhaupt das Gehirn zur Erkennung inhaltlicher Zusammenhänge einzuschalten, feiert Lars Kraumes dröges Lehrstück als heroische Leistung.
Alle Beiträge von: Lida Bach
Man habe ihm gesagt, er könne die Welt retten. Den Regenwald, die Delphine, die Orang-Utans … Moment, wer ist „man“? Egal, braucht das Publikum nicht zu wissen, denn jetzt kommt das große Aber. Aber! … das ist eine Lüge.
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie lebt weiter in den zahllosen Gräbern, die überall in Spanien an den Bürgerkrieg und die Jahrzehnte der Diktatur erinnern. Das Kolossalste von ihnen steht im Valle de los Caidos, dem Tal der Gefallenen.
Beim Gedanken an Kim Ki-duks bissiger Parabel wird einem ganz warm ums Herz, trotz Folter, Terror, Massenmord und Kannibalismus. Dieser und der restliche Horror auf der Leinwand münden in den Versuch einer Aussöhnung.
Die grimmige Entschlossenheit, mit welcher der Titelcharakter von Daniel Nettheims harschem Charakterdrama seinen Auftrag erfüllt, spiegelt die der Inszenierung.
Wenn es in der Hollywoodisierung der Publikation der Pentagon Papiere eine Moral gibt dann, dass selbst der mächtigste Mann eine Riesenstory, deren Moment gekommen ist, nicht kleinmachen kann.
Mehr als eine Dekade nach Pan‘s Labyrinth kehrt Guillermo del Toro zurück in das kindliche Märchenreich, wo naiver Symbolismus und düstere Realität ineinander übergehen.
Ridley Scotts Versuch, nach einer Reihe aufgeblasener Sci-Fi- und Bibel-Blockbuster zum hochkarätigen Drama zurückzukehren, will die Vermessenheit eines greisen Geschäftsmagnaten vorführen. Das erreicht die Dramatisierung eines der medienwirksamsten Entführungsfälle des letzten Jahrhunderts.
John Maddens Protektion starker weiblicher Figuren ist genauso eigennützig und profitorientiert wie die der „alten grauhaarigen Männer“, die die Titelfigur in einer Szene höhnisch vorführt.
„Ich wirke in allem, was ihr für ein Durcheinander haltet, zu eurem eigenen Besten“, sprach der Heilige Vater und wenn der das sagt, muss es ja stimmen.
„Es ist eine Metapher! Es soll symbolisch sein!“, schreit dem Kardiologen Steven Murphy dessen Nemesis Martin ins Gesicht, nachdem er erst ihm und dann sich selbst ein Stück Fleisch aus dem Arm genagt hat.
„Genug mit dem schlechten Drama!“, entfährt es nach eineinhalb Stunden geist- und witzloser Theatralik schließlich Kate Winslet, die von Woody Allens unausgegorenem Pastiche genauso entnervt scheint wie das Publikum.
So malerisch die Bilder von Dorota Kobielas und Hugh Welchmans aus über 65.000 Ölgemälden erstehenden Animationsdramas sind, so prosaisch ist dessen Story.
Manche alten Kisten sollten besser nie ausgegraben werden. Das ist das Fazit von Jake Kasdans verkrusteter Fortsetzung des verstaubten Kinderfilms aus den 90ern.