Visions-of-Mana-(c)-2024-Square-Enix

Visions of Mana

7
Action-RPG

Die Mana-Reihe aus dem Hause SquareEnix meldet sich zurück. Basierend auf dem hierzulande legendären Secret of Mana hat die Reihe eine reichhaltige, aber auch äußerst durchmischte Geschichte hinter sich. Stetig schwankend zwischen Höhen und Tiefen ist es dadurch immer spannend, den Stand der Dinge zu untersuchen. Tatsächlich hat man bei Visions of Mana ab der ersten Minute den Eindruck, dass keine Kosten und Mühen gescheut wurden. SquareEnix macht also nach dem erfolgreichen und immer noch empfehlenswerten Trials of Mana-Remake wirklich ernst. Wie es sich für die Reihe gehört, ist alles bunt und knuffig. Der Soundtrack macht gute Laune und die Qualität der zur Schau gestellten Assets ist atemberaubend.

Visions of Mana: JRPG-Schaulauf mit selbstgemachten Stolpersteinen

Besonders hat man sich darauf konzentriert, den Umfang der bunten Areale großflächig zu gestalten, wie man es mittlerweile von derzeitigen Genre-Vertretern aus Japan gewohnt ist. Der Spieler stapft durch kilometerlange Landschaften und sammelt dabei allerlei Klimbim. Und genau hier ist es, wo sich erste Probleme anmelden. Schatzkisten sind zwar überall versteckt, enthalten aber meistens Schrott. Nur in seltenen Fällen dann doch sinnvolle Upgrades, wie Skills oder zusätzliche Skill-Slots, sodass man zwar fast immer enttäuscht ist, aber die Hoffnung doch nie endgültig aufgibt, hinter der nächsten Ecke doch noch etwas Sinnvolles aufzuklauben.

Andere Währungen, die in der Welt verstreut sind, können etwa in speziellen Shops eingetauscht werden, deren Sortiment ist aber beinahe schon abstrus nutzlos und so will sich beim Sammeln nicht wirklich Freude breit machen. Nach ein paar Stunden festigt sich die Einsicht: All das ist nicht genug, um die riesigen Areale interessant zu halten. Dazu kommen natürlich auch spärlich gesät Kampfeinlagen, aber am Ende fühlt sich die Welt eigentlich richtig leer an und man lernt im zunehmenden Spielverlauf auf das Erkunden zu verzichten und die wunderschönen Areale einfach als Kulissen auf dem Weg zum nächsten Quest-Marker wahrzunehmen.

Es hilft nicht, dass das Kampfsystem selbst wenig Tiefgang zu bieten hat. Da hat man fünf Charaktere mit jeweils acht unterschiedlichen Klassen zur Verfügung, aber trotzdem geht es selten über stupides Buttonmashing hinaus.

Überhaupt ist das Klassensystem sehr eigenartig ausgefallen. Da mangelt es ohnehin schon an spürbarem Fortschritt und trotzdem bekommt der Spieler alle Klassen sofort zum Freischalten vorgesetzt. Nicht nur überwältigt das in der Vielzahl – schließlich kann man ohnehin nur drei Klassen zur selben Zeit ausprobieren – es verstärkt das Gefühl, dass es irgendwie außer Story-Fortschritt nichts zu erreichen gibt. Skills, die in den Klassen gelernt werden können, werden in der Welt durch Pick-Ups freigeschaltet, wofür man also überhaupt in andere Klassen schlüpft, ist ungewiss. Hat man einen Favoriten gefunden, gibt es einfach keinerlei Grund mehr, jemals wieder zu wechseln. Immerhin kommt jeder Charakter mit drei Waffenklassen, die jeweils eigene Animationen und Akzente bieten können. Auch Spezial-Attacken und Magie sind wunderbar animiert.

Zu guter Letzt bleibt natürlich noch die Handlung: Die Story ist bei der Mana-Reihe meistens eher im Hintergrund. Visions of Mana hat dabei vergleichsweise viel Story zu bieten und weist sympathische Charaktere und recht unterhaltsame Wendungen auf.

Fazit

Anders als bei so manchem JRPG fallen hier zumindest keine groben Mängel auf. Wer aber von seinen JRPGs mehr Tiefgang erwartet, angesichts der Länge darf man das sicherlich, der wird angesichts der Länge von etwa 60 Stunden schnell langweilig. Nimmt man Visions of Mana aber einfach als gemütliches, lineares Action-RPG, bei dem man den Verstand einfach abdreht und nur die oberflächlichen Eindrücke genießt, hat man vermutlich eine gute Zeit.

Plattform: PC (Version getestet), PS4, PS 5, Xbox Series X/S, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 29.08.2024, Link zur offiziellen Website




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