Pavils Gesicht
Nach einer Bruchlandung entert Pavil auf der entlegenen Insel Lapyoza. Die Bevölkerung nimmt den Neuankömmling zwiespältig auf. Einerseits ist man bereit zu helfen, andererseits vermutet man in Pavil einen Spion des kaiserlichen Imperiums. Pavil lebt sich nach und nach in der Gesellschaft ein und schließt Freundschaft mit der Taucherin Yüni. Die beiden kommen einander näher, doch Pavils Absichten bleiben bis zuletzt im Vorborgenen.
Jeremy Perrodeau schafft mit Pavils Gesicht ein weiteres Werk seines höchst eigenen Sci-Fi-Kosmos. Nach Ruinen und Dämmerung ist dies seine dritte Arbeit in deutscher Übersetzung beim Verlag Edition Moderne. Die optisch einheitlich gestalteten Bücher eint eine Liebe zu Form und Design. Jeremy Perrodeau legt bei seinen Zeichnungen fast schon einen mathematischen Stil an den Tag. Jedes Panel, jede Seite, ist bis ins kleinste Detail ausgetüftelt.
Die Story in Pavils Gesicht rückt bei der grafischen Umsetzung dabei ein wenig in den Hintergrund. So richtig aufregend ist sie nicht. Und doch entspinnt Jeremy Perrodeau eine Sci-Fi-Story abseits aller gängigen Klischees und Erwartungen. Am besten lässt sich das Ganze mit „sehr französisch“ zusammenfassen.
Pavils Gesicht ist eine angenehme Lektüre, die konzentriert und unaufgeregt eine schöne Geschichte erzählt und vor allem durch ihr grafisches Design besticht. Wer Abwechslung zu den übersteigerten japanischen oder amerikanischen Varianten des Genres sucht, ist hier bestens bedient.
Pavils Gesicht von Jeremy Perrodeau, 160 Seiten, erschienen bei Edition Moderne.