Weg (c) 2023 Rina Jost, Edition Moderne(2)

Weg

Rina Jost hat mit Weg eine verspielte und anspielungsreiche Arbeit zum Thema Depression vorgelegt, die es schafft etwas Signifikantes zu sagen und dennoch leichtfüßig zu sein.

In Weg begegnen wir Malin, deren Schwester Sybil an Depression erkrankt ist. Eines Morgens wird Sybil zu einem Stein und versinkt in ihrer Matratze. Malin folgt ihr und taucht ebenfalls ein, durch die Matratze hindurch, in eine fremde Welt. Hier gibt es tiefe Sümpfe, bissige Wesen, fleischfressende Pflanzen und mehr. Malin versucht Sybil wiederzufinden und zu retten. Bald jedoch lernt sie – in diesem Irrgarten der Gefühle kann sie sich bestenfalls nur selbst retten.

 

Weg ist eine Allegorie auf die dunklen Gefühle und Gedanken, die wir in uns tragen. Rina Jost verpackt die Geschichte in niedliche Bilder und bunte Farben, die im krassen Kontrast zum Inhalt stehen. Abenteuerlich schreitet die Geschichte voran und schafft es dabei jeder Begegnung und jedem Gegenstand eine tiefere Bedeutung zu verleihen.

Weg wirkt befreit und hoffnungsvoll. Dennoch haben wir es hier keinesfalls mit einem bagatellisierenden oder geringschätzenden Umgang mit dem Thema Depression zu tun. Denn bei aller Strahlkraft der Geschichte nimmt Rina Jost ihr Thema sehr ernst. Sie präsentiert keine leichten Antworten und schafft es trotzdem, die Geschichte zu einem runden und bedeutungsstarken Abschluss zu bringen. Sowohl für Betroffene als auch für Angehörige eine erhellende Lektüre.

Weg von Rina Jost, 108 Seiten, erschienen bei Edition Moderne.

Weg




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