Denton – Verloren im Multiversum (c) 2023 Jürgen Höreth, Schund Verlag(2)

Denton & Bloody Fucking Tales

Ausnahmsweise machen wir mit den Heftromanen Denton und Bloody Fucking Tales mal ein Double Feature. Einfach weil es so wunderbar zum Schund Verlag passt, das hat was vom Grindhouse-Kino. Und ja, durchaus auch inhaltlich.

Denton: Verloren im Multiversum und Rückkehr nach Denton

Zuerst kommen wir zu Denton von Jürgen Höreth. Dort landet eine texanische Kleinstadt urplötzlich und ohne jede Erklärung in einer Parallelwelt. Da gibt es Dinosaurier, Echsenwesen und andere merkwürdige Einheimische. Aber es gibt auch Menschen aus anderen Parallelwelten, wo es ein Schwarzenegger sogar bis zum Präsidenten geschafft hat. Egal, die Einwohner von Denton müssen sich hier nicht nur gegen allerlei Einheimische zur Wehr setzen, sondern manchmal sogar gegen die eigenen Bewohner ihrer Kleinstadt. Und damit das aber auch so richtig trashig ist, sind die Dinosaurier knallbunt, die Einheimischen Kannibalen und die Echsenwesen sexbesessen. Klar, wieso nicht?

Denton ist aufgeteilt auf zwei Teile, Verloren im Multiversum und Rückkehr nach Denton. Und ja, man sollte schon beide Teile lesen. Wieso? Weil sie einfach verdammt viel Spaß machen, deshalb. Man bekommt genau das, was versprochen wird: absolut unterhaltsamer Schund. Aber, und das Lob muss sich Autor und Verlag nun doch gefallen lassen, Jürgen Höreth kann durchaus gut erzählen. So schundig und trashig schreibt er gar nicht, das liest sich flüssig und hat schon Hand und Fuß. Wenngleich vielleicht nicht immer an der richtigen Stelle. Doch ganz im Ernst, Jürgen Höreth ist mit Denton ein schmackhaftes literarisches Junkfood gelungen. Das haut man sich schnell mal rein und es schmeckt verdammt gut.

Denton: Verloren im Multiversum von Jürgen Höreth, 64 Seiten, erschienen im Schund Verlag.

Denton - Verloren im Multiversum

Denton: Rückkehr nach Denton von Jürgen Höreth, 64 Seiten, erschienen im Schund Verlag.

Denton - Rückkehr nach Denton

Bloody Fucking Tales: Medium Raw

Bloody Fucking Tales: Medium Raw von Anja Hansen und M. H. Steinmetz ist natürlich ebenfalls perfekter Schund. Ebenso schmackhaftes literarisches Junkfood. Allerdings ist es eher das schon leicht ranzig verdorbene, kurz vorm argen Schimmel und Pelzwuchs stehende Junkfood. Soll heißen, inhaltlich wird hier eine vollkommen andere Gangart gefahren. Hier geht es um Gewalt. Juliette ist ein richtig böses Mädchen, die eigentlich nur an Gewalt, Folter und Mord denkt. Okay, gut, gelegentlich vielleicht auch ein bisschen an Sex. Da ihre Familie sich nicht mehr zu helfen weiß, wird sie auf ein spezielles Internat geschickt. Und ja, da geht die Scheiße erst so richtig los.

Die Reihe Extrem Roman gibt schon einen kleinen Hinweis darauf, in welche Richtung sich der Schund hier bewegt. Kurz gesagt: explizite Darstellung von Sex und Gewalt. Zarte Gemüter machen da lieber einen Bogen drum. Auch diese Geschichte macht Spaß und weiß zu unterhalten. Hansen und Steinmetz wissen ebenfalls wie man erzählt und sind ganz offensichtlich zwei echt abartige Zeitgenossen, was denen da so an Gewalt und Folter einfällt, alle Achtung. Die können ja nur Psychos sein. Aber nein, wahrscheinlich sind sie in Wahrheit ganz liebe Menschen, die sich nur hervorragend in diese Stimmung hineinversetzen können. Das gehört halt zum Job eines Autors dazu.

Denton und Bloody Fucking Tales sind ein grindiger Junkfood Mischmasch, die doch ein perfektes Double-Feature bilden. Und gleichzeitig auch einen unglaublich spannenden Einstieg für den Schund Verlag. Man darf und kann nur hoffen, dass da noch viel Dreck aus dem Verlagshaus geschleudert wird. Wenn das weiterhin so spaßig und unterhaltsam bleibt, dann kann sich die Leserschaft schon auf viele originelle Geschichten freuen.

Bloody Fucking Tales: Medium Raw von Anja Hansen und M. H. Steinmetz, 64 Seiten, erschienen im Schund Verlag.

Bloody Fucking Tales - Medium Raw