Tomb Town

Mit Tomb Town führt Carlsen seine Werkreihe von Junji Ito fort. Wie gewohnt als „Deluxe Edition“ im Hardcover. Eines vorweg – wir lieben Junji Ito und seine verrückten Horrorgeschichten, die irgendwo zwischen Groteske, Psychohorror und makabrer Komödie changieren. Man kann sich jedes Buch von Junji Ito zur Brust nehmen und wird nicht enttäuscht werden. Das trifft auch auf Tomb Town zu.

In Tomb Town finden sich 10 Kurzgeschichten des Meisters auf 400 Seiten. Es wird von Mädchen erzählt, die zu Schnecken mutieren. Von gruseligen Hexen im Nachbarhaus. Oder von nicht enden wollenden Träumen, die zu Jahren werden. Man kann hier viele wiederkehrende Motive aus dem Werk Itos entdecken. Dabei endet manche Kurzgeschichte etwas arg abrupt, wirkt als wäre sie nicht ganz zu Ende erzählt.

In Tomb Town finden sich, wie für so eine Kollektion üblich, große Highlights (z.B. Lange Träume), neben guter Standard-Kost (z.B. Das Fenster gegenüber), bis hin zu als Filler zu bezeichnende Storys wie Pompons. Einige dieser Geschichten sah man auch schon in der Netflix-Adaption Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre, wie die Tunnelgeschichte. Doch alle Geschichten aus Tomb Town erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Sprache in ihrer ursprünglichen Manga-Form. Und es gibt wieder jede Menge bizarre Einfälle. Die überbordende Fantasie des Autors macht nie Pause. Alles in allem ist Tomb Town wieder ein Fest für Ito-Enthusiasten, wie wir es sind.

Tomb Town von Junji Ito, 414 Seiten, erschienen im Carlsen Verlag.