Rampokan

Indonesien war lange Zeit eine niederländische Kolonie. Im Jahr 1942 eroberten die Japaner das Land. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs, versuchten die Niederländer das Land für sich zurückzugewinnen. Nachdem es zu vielen Widerstände in der Bevölkerung gekommen war, sandte die niederländische Armee weitere Wehrpflichtige aus. Johan Knevel meldet sich freiwillig. Er hat aber ganz persönliche Motive um ins Land zurückzukehren. Er wuchs in Indoniesien auf und will nun – inmitten der Unruhen – den Verbleib seines ehemaligen Kindermädchens feststellen.

Rampokan ist ein episches Historien-Drama von Peter van Dongen. Ursprünglich als zweibändige Ausgabe konzipiert, erscheint nun eine prächtige Gesamtausgabe im Avant Verlag. Diese ist nicht nur erstmalig komplett in Farbe, sie ist auch um einige interessante Hintergrundinformation ergänzt. Peter van Dongen schöpft dabei aus seiner eigenen Familiengeschichte – denn er selbst ist das Kind eines Niederländers und einer Indonesierin.

Van Dongen gilt als Meister der ligne claire (der klaren Linie) nach Hergé. Er ist unter anderem bekannt als der „neue“ Künstler der Serie Blake & Mortimer. Seine grandiosen Bilder kommen in dieser hochwertigen Ausgabe besonders gut zum Tragen – auch oder insbesondere wegen der gelungenen Kolorierung. Der tolle Zeichenstil und die Aufmachung sind auch unbestreitbar das Highlight von Rampokan. Erzählerisch ist der Spannungsbogen nicht immer aufrecht und die Story leidet auch an der einen oder anderen Stelle an einer gewissen Geschwätzigkeit. Rampokan ist dennoch eine mitreißende Lektüre, die stark vom Kontrast zwischen den wunderschönen Zeichnungen und dem dramatischen Inhalt profitiert. Für Fans des belgischen Zeichenstils (hier von einem Niederländer perfektioniert) ein absolutes Muss.

Rampokan von Peter van Dongen, 176 Seiten, erschienen im Avant Verlag.