1000 Stürme
Lisa ist ein eigenbrötlerischer Teenager. Meistens versinkt sie in ihrer eigenen Welt, spielt Kriegerin. Für die meisten anderen Kinder in ihrer Umgebung ist sie ein Freak und wird gehänselt. Beim Spielen entdeckt sie ein Portal in eine andere Welt. Hier wird sie nun zur echten Heldin und muss verhindern, dass böse Mächte in unsere Welt treten – und die Kinder retten, die sie immer zur Zielscheibe gemacht haben.
1000 Stürme ist ein weiteres Werk des mexikanischen Comic-Künstlers Tony Sandoval, das uns der Cross Cult Verlag – in hochwertiger Ausgabe – in deutscher Übersetzung zugänglich macht. Nach Wasserschlangen und Doomboy ist es nun die dritte Veröffentlichung. Während Doomboy etwas aus dem Rahmen fiel, knüpft 1000 Stürme direkt an die Welt und Motive der herausragenden Wasserschlangen an. Ein bisschen unheimlich, ein bisschen romantisch und ziemlich weird sind diese 1000 Stürme. Und das ist gut so.
Tony Sandoval erfreut erneut unsere Augen und Herzen mit seinen herrlichen Bildern, die immer irgendwo zwischen Niedlichkeit und Albtraum changieren. Stilistisch wechselt der Comic oftmals zwischen Aquarell- und Bleistiftzeichnung. In beiden Fällen ist es ein Augenschmaus. Die traumwandlerische Geschichte gefällt ebenfalls, wirkt aber alles in allem ein bisschen weniger ausgeklügelt, als bei den Wasserschlangen. Dennoch berührt die Erzählung mit ihren Metaphern über Liebe, Verlust und Einsamkeit. Und am Ende wird einem bei Tony Sandoval sowieso immer ein wenig wärmer ums Herz. Die großformatige Album-Ausgabe von Cross Cult ist in Puncto Druck- und Papierqualität wie gewohnt superb und lässt keine Wünsche offen.
1000 Stürme von Tony Sandoval, 144 Seiten, erschienen bei Cross Cult.