Art-Horror
Mit Art-Horror legt Adrian Gmelch sein neues Filmbuch vor. Diesmal geht es um eine neue Bewegung im Horror-Genre, dargestellt an den zwei Filmemachern Ari Aster und Robert Eggers.
Horror wird im Allgemeinen als ein eher “minderwertiges” Genre betrachtet. Im besten Fall als infantile Angstmacherei belächelt, im schlimmsten Fall schlichtweg ignoriert. Man kann definitiv sagen, das Genre hat keinen guten Ruf. Ungeachtet der Tatsache an großartigen, originellen und überaus beliebten Werken. Doch in den letzten Jahre erfährt der Horrofilm in gewisser Weise eine Wiedergeburt und sogar die Kritik zeigt sich von manchen Genrebeiträgen überaus begeistert. Eine ganze Reihe junger, aufstrebender Filmemacher hat dazu beigetragen, den Horror mit einem neuen Subgenre zu bereichern. Dem sogenannten “Art-Horror”.
Zwei maßgeblich beteiligte Filmemacher sind Robert Eggers (The Witch, Der Leuchtturm) und Ari Aster (Hereditary, Midsommar). Anhand von den beiden macht sich Adrian Gmelch daran zu definieren, was denn genau Art-Horror ist und was dieses Subgenre ausmacht. Zuerst widmet sich der Autor dem Werdegang der beiden Regisseure und Drehbuchautoren. Dabei zeigen sich bereits interessante Einflüsse und Herangehensweisen. Der Hauptteil des Buches befasst sich mit dem Art-Horror an sich. Gmelch geht dabei systematisch vor, aber gleichzeitig gelingt es ihm stets das Interesse des Lesers zu halten. Das ist gerade bei Sachbüchern nicht immer eine Leichtigkeit. Art-Horror vermittelt ein besseres Verständnis des Horrorfilms, aber gleichzeitig auch das Bild zweier ambitionierter und vielseitiger Filmemacher.
Wie schon in seinem Erstlingswerk Die Neuerfindung des M. Night Shyamalan schafft es Gmelch auch in seinem neuen Buch große Lust auf die Filme und ihre Regisseure zu machen. Was sowohl für jene funktioniert, die das Schaffen von Aster und Eggers bereits kennen, als auch für diejenigen, die noch nichts von ihnen gesehen haben. Abschließend kann man sagen, dass Adrian Gmelch mit Art-Horror erneut ein hervorragendes Sachbuch zu einem sehr spezifischen Filmthema gelungen ist, das gut recherchiert ist, aber auch das Interesse durchwegs aufrechterhält. Man sollte auf jeden Fall gespannt sein, welchem Thema er sich als nächstes widmet. Denn mit seinen zwei bisherigen Werken darf man Gmelch bereits durchaus zu einem der spannendsten gegenwärtigen Filmbuchautoren zählen.
Art-Horror – Die Filme von Ari Aster und Robert Eggers von Adrian Gmelch, 258 Seiten, erschienen im Büchner Verlag.