Hauptgewinn Die Erde (c) 2021 Philip K. Dick, Fischer Verlag(2)

Hauptgewinn: Die Erde

Hauptgewinn: Die Erde war der erste Roman von Philip K. Dick, der mit seinen späteren Werken die Science Fiction maßgeblich beeinflusst hat.

Im Jahr 2203 entscheidet das Glück über die Herrschaft des Sonnensystems. Jeder kann gewinnen, ohne überhaupt zu einer Wahl antreten zu müssen. Alles hängt vom Dreh einer riesigen Flasche ab. Leon Cartwright wird zum neuen “Quizmeister” ernannt. Nun kann er das Schicksal des Systems in seinem Sinne lenken. Doch alles hat seinen Preis. So auch die Rolle des “Quizmeisters”. Der vorherige Amtsinhaber Reese Verrick denkt nicht daran, einfach abzutreten und seine Macht abzugeben. Er sendet einen perfekten Attentäter aus, der nur das Ziel hat Cartwright zu eliminieren. Aber auch die großen Konzerne mischen in der Angelegenheit kräftig mit und verfolgen ihre ganz eigenen Ziele.

Früh am Morgen fuhr Leon Cartwright vorsichtig in seinem altertümlichen 82er Chevrolet durch die engen, gewundenen Straßen. Seine erfahrenen Hände waren fest um das Lenkrad  geschlossen, die Augen auf den vor ihm liegenden Verkehr gerichtet. Wie gewöhnlich trug er einen altmodischen, aber gepflegten zweireihigen Anzug.

Hauptgewinn: Die Erde ist der erste veröffentlichte Roman von Philip K. Dick. Davor sind von ihm einige Kurzgeschichten erschienen und man merkt es dem Roman auch an. Hauptgewinn: Die Erde greift zwar bereits einige Themen auf, die Dick sein Leben lang beschäftigt haben, doch die Geschichte ist überaus zerfahren und unfokussiert. Dick springt wild hin und her und keines der Themen wird wirklich befriedigend behandelt. Der Roman ist so zerstückelt, es fällt stellenweise schwer der Handlung überhaupt zu folgen. Trotzdem ist Hauptgewinn: Die Erde ein überaus lesenswerter Roman. Vor allem um zu sehen, wie sich Philip K. Dick als Autor entwickelt hat, macht diesen Roman so spannend.

Bei manchen Themen wünscht man sich (oder denkt an die späteren Bücher), dass er sie etwas konsequenter und genauer behandelt, anstatt sie so beiläufig zu erwähnen. Überhaupt packt er einfach zu viel auf einmal in diesen schmalen Roman. Aber das zeigt nur, was für eine überbordende und brodelnde Fantasie dieser Autor hatte. Er war voller Ideen und hat sie auch (oft aus finanziellen Gründen) in späteren Jahren meist sehr schnell aufgeschrieben. Aber er wurde doch fokussierter und genauer in seiner Arbeit. Für jeden Fan des Autors ist Hauptgewinn: Die Erde unbedingt empfehlenswert. Es zeigt, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und auch ein Philip K. Dick sein Schreiben erst mit den Jahren verfeinern und verbessern musste.

Hauptgewinn: Die Erde von Philip K. Dick, 224 Seiten, erschienen im Fischer Verlag.

Hauptgewinn: Die Erde




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