Kein anderer (c) 2022 R. Kikuo Johnson, Reprodukt(6)

Kein anderer

Die alleinerziehende Mutter Charlene lebt mit ihrem pflegebedürftigen Vater und ihrem Sohn Brandon auf Hawaii. Als der Vater bei einem Unfall im Haus stirbt, kommt ihr Bruder Robbie auf Besuch. Er findet einen desolaten Haushalt vor. Charlene ist komplett von ihrer Ausbildung absorbiert und Sohnemann Brandon sucht seine entlaufene Katze Batman. Robbie versucht Kitt in das dysfunktionale Gefüge zu bringen.

 

Das ist auf jeden Fall mal was Neues – eine Graphic Novel aus Hawaii! Der Comic-Künstler R. Kikuo Johnson hat mit Kein anderer eine bittersüße tragikomische Comic-Erzählung geschaffen. Inklusive krassem Ende. Sein angenehmer Zeichenstil erinnert ein wenig an Adrian Tomine. Das kleine, längliche Hardcover-Format ist äußerst attraktiv gestaltet. Einziges Manko bei diesem Buch: Die Geschichte ist viel zu kurz (und schnell gelesen). Das hätte ruhig dreimal so dick werden dürfen.

In gerade mal 100 Seiten erzählt Johnson eine tief- und abgründige Familiengeschichte mit vielen leisen Zwischentönen. Mal zum Schmunzeln, mal zum Weinen. In jedem Fall mitreißend. Bisher ist Kein anderer die erste deutschsprachige Übersetzung eines Werks von R. Kikuo Johnson. Und macht definitiv Lust auf mehr.

Kein anderer von R. Kikuo Johnson, 112 Seiten, erschienen bei Reprodukt.

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