Eric Clapton – Ein Leben für den Blues (c) 2022 Peter Kemper, Reclam Verlag(2)

Eric Clapton – Ein Leben für den Blues

Der Bad Boy des Blues und 17-fache Grammy Gewinner, der es nie lange mit seinen Bands aushielt, ist der einzige Künstler, der es gleich drei Mal in die Rock & Roll Hall of Fame geschafft hat – mit dem Yardbirds, mit Cream und Dank seiner herausragenden Solokarriere. Eric Clapton – Ein Leben für den Blues zeichnet den bisherigen Lebensweg des Künstlers bis aufs kleinste Detail nach.

Was sonst hätte aus Eric Clapton werden sollen als ein Blues Musiker? Hat er doch selbst viel im Leben durchgemacht, als hätte man ihm den Blues in die Wiege gelegt. Der Ausnahmekünstler hat mit privaten Rückschlägen, seiner kaputten Beziehung zu Frauen, seiner lange unerwiderten Liebe zu Pattie, der Frau von George Harrison von The Beatles, sowie mit Alkohol- und Drogeneskapaden (ein ganzes Konzert absolvierte er auf der Bühne liegend) zu kämpfen. Hier wird vor nichts Halt gemacht.

Für die jungen britischen Musik-Eiferer war der Blues fast ausschließlich männlich geprägt. Frauen kamen darin allenfalls als weitgehend passive Objekte männlicher Fantasien vor.

Clapton schafft es schnell sich einen Namen in der Szene zu machen. Schenken Fans normalerweise dem Leadsänger die meiste Aufmerksamkeit, schaffte es Eric Clapton bei Auftritten stets eine beachtliche Menschenmenge direkt vor sich zu scharen, um seine Soli hautnah erleben zu können. Doch Clapton machte nicht nur positive Schlagzeilen. Auch seine unglaubliche Verehrung für Robert Johnson, den er durch diverse Coverversionen huldigte, bewahrt ihn nicht davor, während seiner Karriere wegen rassistischer Aussagen ins Kreuzfeuer zu gelangen.

Clapton trägt bis heute entscheidend dazu bei, dass sich die Johnson-Tradition in Richtung eines weißen Rockpublikums und seiner Sehnsucht nach „Southern Gothic“ entwickeln konnte.

Nachdem Eric Clapton beteuert, den Gitarrensound, der ihm vorschwebt, noch nicht gefunden zu haben, weil er sich bis jetzt nur in seinem Kopf abspielt, darf man gespannt sein, was die Zukunft bereit hält. Peter Kemper erzählt nicht nur Eric Claptons bisheriges Leben nach, sondern geht auch auf die Gitarren des Künstlers ein und beschreibt in Exkursen einen Teil Musikgeschichte. Deshalb eignet sich Eric Clapton – Ein Leben für den Blues nicht nur für Fans des Musikers sondern für alle, die sich näher mit dem Thema britischen Blues auseinander setzen möchten.

Eric Clapton – Ein Leben für den Blues von Peter Kemper, 272 Seiten, erschienen im Reclam Verlag.

Eric Clapton - Ein Leben für den Blues