Domino: Auf Abwegen

Domino, die glücksmanipulierende Mutantin, arbeitet als Söldnerin. Ihr neuer Auftrag führt sie nach Chicago. Dort soll sie ein gehirngewaschenes Zwillingspaar aus den Klauen des Sektenführers Dallas Bader Pearson befreien. Diese Mission führt Domino allerdings auch tief in ihre eigene nebulöse Vergangenheit.

Ob ich es schon mal mit Fanatikern zu tun hatte? Ich erwiderte ihren genervten Blick. „Das ist so ziemlich das Einzige, womit ich zu tun habe. Fanatiker und die Leute, die sie anheuern.“

Mit Domino: Auf Abwegen erscheint dieser Tage der erste einer neuen Reihe von Marvel-Romanen im Cross Cult Verlag. So ganz hat sich mir das Phänomen Comic-Roman bisher noch nicht erschlossen. Daher war das eine gute Gelegenheit, dem ganzen mal eine Chance zu geben. Die gute Nachricht – Domino: Auf Abwegen ist ein durchwegs gut geschriebenes Comic-Abenteuer in Roman-Form. Auch die deutsche Übersetzung liest sich äußerst flüssig und rund. Die Geschichte ist mit Witz und Verve erzählt und lässt sich insgesamt als gelungenes Produkt popkultureller Unterhaltung beschreiben.

Die nicht ganz so gute Neuigkeit für mich ist – ich verstehe es leider immer noch nicht. Warum sollen Comic-Figuren, also Charaktere aus einem visuellen Medium, in einen rein narrativen Kontext übertragen werden? Und wer ist das Zielpublikum dafür? Ich weiß es leider nicht. Höchstwahrscheinlich findet der Roman bei Leserinnen zwischen 14 und 20 Jahren den meisten Anklang. Vielleicht gefällt er aber auch ganz anderen Zielgruppen …

Man kann auf jeden Fall sagen: Wer gerne leichte, spannende und dennoch nicht niveaulose Comic-Unterhaltung in Roman-Form lesen möchte, dem kann man Domino: Auf Abwegen definitiv empfehlen. Die nächsten Marvel-Romane bei Cross Cult sind bereits in Planung.

Domino: Auf Abwegen von Tristan Palmgren, 336 Seiten, erschienen bei Cross Cult.