Paper Mario: The Origami King

Paper Mario ist nun seit vielen Jahren ein verlässlicher Garant für Rollenspiel-verwandte Kurzweil im Nintendo-Stil. Während die Fangemeinde sich dabei stets unschlüssig ist wie das genau auszusehen hat, scheint Nintendo im Laufe der letzten Iterationen einen klaren Stil gefunden zu haben.

Paper Mario: The Origami King ist wie schon die beiden Vorgänger primär ein buntes Adventure, in dem man durch die verspielten Umgebungen streift und dabei jede Menge kleine Rätsel löst. Mehr wie nie fühlt sich diesmal die RPG-Komponente wie unnötiger Ballast aus der Vergangenheit an. Spielelemente wie HP- oder Charaktermanagement sind auf ein so oberflächliches Maß reduziert, dass sie praktisch bedeutungslos sind. Vielmehr sind die Kampfeinlagen diesmal als Puzzle-Einlagen zu verstehen, in denen der Spieler versucht unter Zeitdruck die Gegner in eine günstige Position zu schieben und effizient zu beseitigen.

Bosskämpfe sind dabei noch einmal komplett anders gestaltet und funktionieren eher wie das Auflösen eines komplexen Labyrinths. Beide Komponenten wissen durchaus zu bespaßen, es fehlt aber in jedem Fall an Tiefgang, was vor allem bei längeren Spielsessions zum Problem werden kann. Die Stärken des Spiels finden sich wie gewohnt in der Präsentation und dem witzigen Script. Gute Laune-Soundtrack, faszinierender Papp-Bastel-Look und ironische Dialoge halten den Spieler bei Laune.

Paper Mario: The Origami King erfindet nichts neu, verlässt sich auf bewährte Elemente, wie man es sich bei manchen Nintendo-Serien nur wünschen kann. Das Spiel ist unterhaltsam, kurzweilig und eine willkommene Abwechslung in einem Dürrejahr, das nicht gerade mit zahlreichen Releases aufpunkten kann.

Plattform: Switch (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 17.07.2020, Link zur Homepage