1933-war-ein-schlimmes-Jahr-(c)-1985-John-Fante,-2016-Blumenbar-Verlag,-Aufbau-Verlag(1)

1933 war ein schlimmes Jahr

1933 war ein schlimmes Jahr ist einer von John Fantes posthum erschienen Romane – und eine tragikomische Geschichte über das Ende der naiven Jugend und den Wandel zum Erwachsenen.

Der 17-jährige Dominic Molise lebt in einer Kleinstadt nahe der Rocky Mountains und träumt davon ein Baseball-Star zu werden. Nichts ist ihm wichtiger, nichts wünscht er sich sehnlicher als die Siege im Stadion vor einer tosenden Menge, die Anerkennung durch Fans und Kameraden und die große Liebe. Stattdessen hadert er mit seiner italienischen Abstammung und dem mit dem Alter immer stärker werdenden Druck des Vaters im Familienbetrieb mitzuarbeiten. Dominic findet keine Erfüllung darin Ziegelsteine zu schleppen und zu türmen, dabei versucht sein Vater ihn bloß vor dem unausweichlichen Scheitern zu beschützen, denn er hält den Traum von einer Baseballkarriere für genau das: einen Traum. Aber der störrische Junge lässt sich diesen innigen Wunsch nicht zerstören und macht unbeirrt weiter.

Was war nur damals mit den Verlegern los, dass es John Fante so schwer hatte seine fantastischen Bücher zu veröffentlichen? 1933 war ein schlimmes Jahr ist ein tragikomisches Kleinod, ein Loblied auf die eigenen Träume und sie, koste es, was es wolle, zu verfolgen. Gleichzeitig ein inniger, melancholischer Abgesang auf die Naivität der Kindheit und Jugend, wenn sich die Realität und ein unvermeidlicher Alltag immer stärker in das Leben einschleicht und vollends zu übernehmen droht. Fantes Protagonist wehrt sich mit allem was er hat gegen das Ende seines Traumes, dem Versiegen seiner Sehnsüchte und möchte sich letztlich auch als Erwachsener doch nichts weiter als einen Funken seiner Unschuld, seiner Kindheit und Jugend bewahren, um auch in Zukunft das Leben in vollen Zügen auskosten und genießen, es leben zu können.

Einmal mehr gelingt es John Fante eine komplett alltägliche, ja, man möchte fast sagen banale Geschichte mit derart viel Charme, Stil, Humor und Tragik zu erzählen, dass es den Leser von Anfang bis Ende fesselt. Man verliebt sich in seine Figuren und ist gebannt von seiner sprachlichen Finesse. Fante hat einen direkten, einfachen, aber grundauf ehrlichen Schreibstil, der schlichtweg keine Gefangenen macht. 1933 war ein schlimmes Jahr ist eine rasant erzählte und ebenso schnell gelesene Geschichte, die sich gerade für jene perfekt eignet, die bisher noch nicht die Bekanntschaft mit diesem grandiosen Schriftsteller gemacht haben. Für alle jene, die ihn zwar schon kennen (und lieben), aber diesen kurzen Roman bisher übersehen haben, ist es eine wohltuende, herzhafte Ergänzung über die Jugend von Dominic Molise zu lesen. Also nicht entgehen lassen.

1933 war ein schlimmes Jahr von John Fante, 144 Seiten, erschienen im Aufbau Verlag.




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