Savage Streets (c) 1984, 2011 Arrow Video(1)

Savage Streets

Liebe seltsame Filmfreunde, willkommen zurück bei Wonne aus der Tonne. In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit einem besonders schönen Exemplar der Gattung Selbstjustiz-Thriller. Dass nicht nur Männer rot sehen können, wurde zwar auch schon vor unserem heute vorgestellten Film bewiesen. Zum Beispiel in Meir Zarchis I spit on your grave oder Abel Ferraras Ms. 45. Doch selten haben wir Rache vollzogen gesehen, wie von einer dermaßen coolen Socke wie Linda Blair. Willkommen zu Savage Streets!

Brenda (Linda Blair) ist die Anführerin der Mädels-Gang The Satins. Sie ist so dermaßen cool, dass sie nachts mit Lockenpracht, Haar- und Schweißbändern plus Sonnenbrille tragend – und wie ein Cowboy gehend – durch L.A. ziehen kann. Doch die wilden Straßen werden auch von der bösen Buben-Bande The Scars terrorisiert, die vom wahnsinnigen Jake (Robert Dryer) angeführt wird. Nachdem die Mädels den Jungens ein Schnippchen geschlagen haben, sinnen die unkontrollierten Hormonbolzen auf Rache. Jene trifft Brendas taubstumme Schwester (Linnea Quigley) besonders hart. Sie wird von der Gang vergewaltigt und halb tot geprügelt. Diese Tat werden die Jungs noch bitter bereuen, denn nun macht Brenda im schwarzen Jumpsuit und mit Armbrust Jagd auf sie.

 

Savage Streets aus dem Jahre 1984 von Regisseur Danny Steinmann ist 80er-Jahre Sleaze in Reinkultur. Hier wird geflucht, gemordet, vergewaltigt und Titten ohne Ende gezeigt. Das alles ist dermaßen absurd und überhöht, dass der Film sehr schnell zum Grindhouse-Kultfilm avancierte. Linda Blair ist mit ihrer Turmfrisur des Grauens natürlich das absolute Highlight des Films. Manche sprechen von ihrer besten darstellerischen Leistung nach Der Exorzist, andere verliehen ihr den Razzie-Award als „Schlechteste Hauptdarstellerin“. So oder so, 11 Jahre nach ihrem schockierenden Auftritt als vom Teufel besessenes Mädchen, ist Linda Blair zu einer äußerst attraktiven und kurvenreichen jungen Frau herangereift. Mit den Sprüchen, die sie in diesem Film klopft, kann sie es mit jedem männlichen Actionstar jener Zeit aufnehmen. Eine kleine Kostprobe aus dem Finale:

Fargo: Well, well, well… what do we have here? The game’s over, bitch. This time you’re dead for sure. First, I’m gonna fuck you. Then, I’m gonna slice you into little pieces.
Brenda: Sounds nice and kinky to me. Too bad you’re not double-jointed. Because if it were, you’d be able to bend over and kiss your ass goodbye!

Dann kriegt der Motherfucker einen Pfeil durch den Hals geschossen. Bämm! Der Film ist somit durchaus ein feines guilty pleasure. Ein rasant erzählter, mit fettem Soundtrack unterlegter Rachetrip, der für eine Menge guter Laune sorgt. Selbstverständlich vorausgesetzt, man fühlt sich von vulgärer Sprache, Brutalität und vieeelen nackten Brüsten angesprochen. Ansonsten dann doch lieber den Sonntags-Tatort schauen.

In diesem Sinne: Bleibt nett und höflich – dann behaltet ihr auch eure Schniedel. Und bleibt vor allem seltsam!

Savage Streets – Die Straße der Gewalt

OT: Savage Streets, USA, 1984, Regie: Danny Steinmann, Drehbuch: Danny Steinmann, Norman Yonemoto, Mit: Linda Blair, Robert Dryer, Linnea Quigley, u.a.

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